Wie verlor der Mars seine Wassermassen? Diese Frage versuchen Forscher nun mit Mars Express zu beantworten.
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: SpaceFlightNow.
Aktuelle Analysen vom ESA-Orbiter Mars Express zeigen, dass sich die Erscheinungsorte von Wasserdampf und Methan überschneiden. Mit diesen Daten, aufgenommen vom Planetary Fourier Spectrometer (PFS), können die Forscher die geologische Geschichte des Mars endlich näher betrachten. So wurden die Theorien, über frühere oder derzeitige Mars-Lebewesen, wieder gestärkt. Das PFS entdeckte, dass sich 10 – 15 Kilometer über der Oberfläche Wasserdampf ansammelte. Es gab auch Regionen, wo der Wasserdampf näher bei der Oberfläche war, hier war jedoch die Konzentration um ein dreifaches höher als in anderen Regionen des Roten Planeten. Drei dieser extremen Regionen wurden namentlich genannt: Arabia Terra, Elysium Planum und Arcadia-Memnonia.
Diese Messungen stimmen auch mit den Messungen der NASA-Sonde Mars Odyssey überein, denn in diesen Regionen wurde Wassereis knapp unter der Oberfläche entdeckt. Weitere Messungen ergaben, dass das entdeckte Methan nicht flächendeckend in der Mars-Atmosphäre vorhanden ist. Es gibt jedoch Regionen in denen Methan vorkommt. Diese Regionen überschneiden sich „zufällig“ oder auch nicht zufällig mit den Wasserdampf-Regionen, was auf eine unterirdische Quelle schließen lässt: vielleicht Bakterien oder andere Lebewesen?
Wie das Wasser unter die Oberfläche gelangte und schließlich gefror ist ungewiss. Auf der Oberfläche herrschen Temperaturen von vielen Grad unter Null, so dass ein Gefrieren des Wassers nicht verwunderlich ist. Die Forscher sind der Antwort auf die Frage, ob es jemals Leben auf dem Mars gab, wieder einen Schritt näher gekommen, die entgültige Antwort wird jedoch mit heutigen Mitteln wohl nicht erreicht werden.