MARSIS wird im Mai entfaltet

Nachdem im Februar grünes Licht für die Entfaltung des Mars-Express-Radars gegeben worden war, sollen die Antennen nun noch in der ersten Mai-Hälfte in Stellung gebracht werden.

Ein Beitrag von Axel Orth. Quelle: ESA.

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Eine der noch gefalteten MARSIS -Hauptantennen bei Prüfstandtests. Die Antenne ist ein 20 Meter langer Hohlzylinder von 2,5 cm Durchmesser aus Glasfaser, der sich allein durch die elastische Energie des Materials entfalten soll.
(Bild: ESA)

Wenn die Entfaltung erfolgreich verläuft, wird Mars Express, die erste europäische Marssonde, endlich ihre Untersuchungen von Oberfläche und Atmosphäre des Planeten vervollständigen können.
MARSIS (Mars Advanced Radar for Subsurface and Ionosphere Sounding Instrument) ist die erste Antenne ihrer Art, die auch entwickelt wurde, um unter die Marsoberfläche in die verschiedenen Bodenschichten schauen zu können, vor allem natürlich nach Wasser.

Die Entfaltung der drei MARSIS-Radar-Antennen wird in drei Phasen statt finden, und zwar in der Zeit vom 2. bis 12. Mai 2005. Die Operation wird ausgelöst und überwacht vom ESOC in Darmstadt. Jede Antenne wird separat ausgefaltet, zuerst die beiden 20-Meter-Dipol-Antennen und ein paar Tage später die 7-Meter-Monopol-Antenne. Vor jeder Entfaltung wird Mars Express in einen speziellen Lagekontrollmodus versetzt, der eine freie Taumelbewegung der Sonde während des Entfaltens der beachtlich großen Antennen zulässt. Anschließend nimmt sie die Standardposition zu Sonne und Erde wieder ein.

Nach jeder Entfaltung prüft das Kontrollteam den vollständigen Status der Raumsonde, bevor sie entscheidet, mit der nächsten Phase fortzufahren. Das Ergebnis der Entfaltung kann erst nach einer Reihe von Tests bestimmt werden, die jeweils einige Tage dauern. Nach der Entfaltung aller drei Antennen starten die ESA-Ingenieure eine Analyse des gesamten Verhaltens des Satelliten, um den vollständigen Erfolg der Operation bestätigen zu können.

Der derzeitige Zeitplan kann sich noch ändern, weil das Timing der komplexen Operationsabfolge nicht im voraus festgelegt werden kann.

Nach Abschluss der Entfaltung wird MARSIS drei Wochen lang in Betrieb genommen, bevor die eigentlichen wissenschaftlichen Untersuchungen starten. Dies wird geschehen, wenn eine der Hauptregionen, die für Radarbeobachtungen interessant sind, im Laufe der natürlichen Bewegung der Raumsonde in „Sicht“ kommt.

MARSIS wurde an der Universität von Rom in Zusammenarbeit mit dem Jet Propulsion Laboratory der NASA entwickelt.

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