Methan auf HD 189733b

Erstmals wurde eine organische Verbindung auf einem Exoplaneten entdeckt.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Nature, NASA.

NASA/JPL-Caltech/T. Pyle (SSC)
Künstlerische Impression des Planeten HD 189733b
(Bild: NASA/JPL-Caltech/T. Pyle (SSC))

Forscher um den NASA-Wissenschaftler Mark Swain vom Jet Propulsion Laboratory haben erstmals Hinweise auf Methan auf einem Exoplaneten gefunden. Der Stern HD 189733A, den der Planet umläuft, befindet sich 63 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Vulpecula (Fuchs).

Gelungen ist den Forschern die Entdeckung mit Hilfe eines Infrarot-Spektrometers an Bord des Weltraumteleskops Hubble. Wenn der Planet vor seinem Stern vorbeizieht, kann damit seine Atmosphäre analysiert werden, da bestimmte Frequenzen (Linien) der Sonnenstrahlung dann teilweise absorbiert werden. Diese Linien sind für jeden Stoff charakteristisch. Neben Methan konnte man auf diese Weise auch Wasserdampf nachweisen.

Allerdings sind die Temperaturen auf HD 189733b, der zur Klasse der „heißen Jupiter“ zählt, aufgrund seiner großen Nähe zum Stern sehr hoch. Bei etwa 900 °C kann man wohl davon ausgehen, dass das Methan nicht durch Lebensprozesse entstanden ist.

HD 189733b wurde 2005 entdeckt, hat etwa die 1,15-fache Masse des Planeten Jupiter, ist etwas größer als unser größter Planet und umläuft sein gelbes Zentralgestirn in einem Abstand von nur 4,7 Millionen Kilometern. Dafür benötigt er lediglich 2,2 Tage. Zum Vergleich: Die Erde umläuft die Sonne in 365,25 Tagen in einem Abstand von rund 150 Millionen Kilometern.

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