Die NASA ringt um Glaubwürdigkeit: Das Rettungsboot der ISS wird nachträglich ins Budget aufgenommen.
Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: NASA.gov.
Im Budget der NASA für 2003 sind einige grundlegende Veränderungen geplant. So soll ein Plan zur Entwicklung eines neuen Weltraum-Transport-Systems zusätzlich aufgenommen werden. Damit möchte die NASA-Administration sicherstellen, dass gerade die wissenschaftlichen Zielsetzungen der Internationalen Raumstation (ISS) erreicht werden können.
Die Amerikanische Raumfahrtbehörde ist seit vielen Monaten in der Kritik, da sie den Etat das Projekts zur Entwicklung des ISS-Rettungsvehikels CRV (Crew Return Vehicle) eingefroren hatte. Das CRV ist jedoch für einen vollständigen Ausbau der Station zu einem internationalen Forschungslabor im All unabdingbar, da nur so bis zu sieben Raumfahrer auf ihr wohnen und arbeiten können. Aufgrund von extremen Kostenüberschreitungen musste das Projekt CRV (oder X-38) eingefroren werden.
Derzeit sind aufgrund der begrenzten Plätze im „Rettungsboot“, der russischen Sojus-Kapsel, langfristig nur maximal drei Raumfahrer an Bord möglich. Kurzfristige Ausnahmen bilden lediglich die Besuche einer zweiten Sojus Kapsel oder des Space Shuttles für jeweils ein bis zwei Wochen.
Die NASA möchte mit den neuen Plänen ein kompaktes Startsystem schaffen, mit dem sich ein niedriger Orbit, auf dem sich auch die ISS befindet, erreichen lässt. Die Budgetveränderung sollen besonders die Glaubwürdigkeit der NASA sicherstellen, da der Beitrag zum ISS-Programm bereits vertraglich zugesichert worden war. Den Budgetänderungen muss aber ersteinmal der US-Kongress zustimmen.