NASA-NEO-Konferenz schmiedet er(n)ste Pläne

Am Dienstag und Mittwoch dieser Woche tagten NASA-Techniker und Asteroidenforscher und besprachen unter anderem innovative Konzepte für zukünftige bemannte Missionen zu erdnahen Objekten (Near Earth Objects = NEOs).

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, ARC (Ames Research Center). Vertont von Peter Rittinger.

SEV im Einsatz
(Illustration: NASA, ARC, JPL)

Auf der Konferenz in Washington D.C. wurde eine Reihe von Fachvorträgen gehalten, die auf verschiedenen zuvor durchgeführten Beratungen und Workshops beruhten. Eine von Brian Wilcox vom Jet Propulsion Laboratory der NASA vorgestellte Studie präsentierte Ideen aus den Monaten Januar und Juni. Demnach könnten Verbindungsmodule wie Tranquility, welches Anfang des Jahres an der ISS angekoppelt wurde, zur Basis eines Explorationsvehikels für erdnahe Ziele werden.

Verbunden mit einem Antriebs- und Energiekomplex sowie zwei kleinen aber wendigen Space Exploration Vehicles (SEV) und evtl. erweitert um entfaltbare Aufenthaltsräume ergäbe sich ein praktikables und in überschaubarer Zeit zu entwickelndes System. Für länger dauernde Flüge wurde auch über einen durch Rotation erzeugten Schwerkraftersatz nachgedacht.

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Gesamtsystem aus Knotenmodul, Antriebseinheit, entfaltbarem Aufenthaltsbereich und zwei SEVs
(Illustration: NASA, ARC, JPL)

Basis der SEVs, die prinzipiell den kleinen Wartungskapseln in den Filmen der Space-Odyssey-Reihe ähneln könnten, ist das Konzept des in den letzten Jahren im Rahmen der Constellation-Vorbereitung entwickelten, elektrisch betriebenen Mondrovers. Mit diesem sollen autonome Fahrten einer kleinen Crew über etwa 14 Tage auf der Mondoberfläche möglich sein. Ersetzt man nun die Räder durch eine weltraumtaugliche Antriebs- und Lageregelungseinheit, so könnte ein solches Gefährt in der Umgebung von Himmelskörpern mit geringer Schwerkraft flexibel operieren. Für manuelle Forschungsarbeiten ständen mehrere Manipulatoren zur Verfügung, aber auch eine Ausstiegssektion ließe sich integrieren.

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Die SEVs am Knotenmodul
(Illustration: NASA, ARC, JPL)

Als Operationsbasis zum Auffüllen der Vorräte an Luft, Treibstoffen und Nahrungsmitteln könnte dann der Komplex um das Knotenmodul dienen. Dieses würde die Raumfahrer schließlich auch wieder in einen Erdorbit zurückbringen.

Im Rahmen der diesjährigen Desert RATS (Research And Technology Studies) vom 31. August bis zum 15. September sollen auch SEV-Vorläufer getestet werden.

Raumcon:

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