Startschuss für Weltraumteleskop ARIEL

ESA gibt Startschuss für das Weltraumteleskop ARIEL. Astrophysiker der Universität Wien beteiligt. Eine Presse-Mitteilung der Universität Wien.

Quelle: Universität Wien.

Astrophysiker*innen der Universität Wien haben die Software für die Positionssteuerung des Weltraumteleskop ARIEL geliefert und beteiligten sich an den wissenschaftlichen Vorbereitungen der Mission.
(Bild: ESA/ARIEL Konsortium)

Am 12. November hat die Europäische Weltraumagentur ESA grünes Licht für den Bau des Weltraumteleskops ARIEL gegeben. Diese ambitionierte Mission wird ab 2029 erstmals die Atmosphären von Planeten detailliert untersuchen, die um andere Sterne kreisen – sogenannte Exoplaneten. Zentrale wissenschaftliche Fragestellungen sind: Woraus bestehen diese Exoplaneten und wie sind sie entstanden? Astrophysiker*innen der Universität Wien haben dabei die Software für die Positionssteuerung des an Bord befindlichen Teleskops geliefert und beteiligten sich an den wissenschaftlichen Vorbereitungen der Mission.

Das Institut für Astrophysik der Universität Wien ist an der Entwicklung und zukünftigen Nutzung von ARIEL maßgeblich beteiligt: Franz Kerschbaum, Leiter der Gruppe für Weltraum-Instrumentation: “An Bord von ARIEL befindet sich ein 1-Meter-Teleskop mit einem Spektrometer und einem Photometer. Diese Geräte werden sichtbares und insbesondere infrarotes Licht mit nie zuvor erreichter Präzision analysieren und so die minimalen Veränderungen des Sternenlichtes beim Vorüberziehen von Exoplaneten vor der Sternscheibe detektieren. Das wird uns Rückschlüsse auf die chemische Zusammensetzung und sogar auf Wolken in den Planetenatmosphären liefern können.”

Der von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im ASAP-Programm geförderte technische Beitrag des Instituts für Astrophysik ist die Software der hochgenauen Positionssteuerung des Weltraumteleskops, die die Basis für die Präzisionsmessungen mit ARIEL darstellt. “Unsere bereits in der laufenden Weltraummission CHEOPS erstmals eingesetzten Lageregelungsalgorithmen wurden für das ARIEL-Projekt weiter präzisiert und kommen nun zur Anwendung. Das Besondere ist, dass die wissenschaftlichen Messdaten des Hauptinstruments für die Korrektur herangezogen werden”, sagt Entwicklungsleiter Roland Ottensamer.

Manuel Güdel am Institut für Astrophysik und österreichischer Co-Principal Investigator der ESA-Mission freut sich schon auf die einzigartigen Daten, die ARIEL auch mit Hilfe österreichischer Technologie gewinnen wird: “Erstmals werden wir genaue Aufschlüsse über die dynamischen Atmosphären von Planeten um ferne Sterne gewinnen, sie auf Lebensfreundlichkeit untersuchen und auch die Wechselwirkung zwischen den jeweiligen Sternen und ihren Planeten so besser verstehen können. Wir sind sicher, dass wir neue Arten von Planeten finden werden – mit Atmosphären, die wir in unserem Sonnensystem nicht antreffen.”

Der nun von der Europäischen Weltraumagentur ESA gegebene Startschuss stellt gleichzeitig den Beginn der intensiven Entwicklungsarbeit der an ARIEL beteiligen Forschungseinrichtungen dar. Auch das Institut für Astrophysik der Universität Wien wird in den nächsten Jahren einschlägige technische und wissenschaftliche Arbeiten vorantreiben.

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