ESA: Vertrag für 3. ESM unterzeichnet

Drittes Europäisches Servicemodul für die Mission zur Landung von Astronauten auf dem Mond – Nun ist es offiziell: Wenn 2024 Astronauten auf dem Mond landen, werden sie vom Europäischen Servicemodul ESM unterstützt. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) unterzeichnete einen Vertrag mit Airbus über den Bau des dritten Europäischen Servicemoduls für das NASA-Raumschiff Orion, das die nächsten Astronautinnen und Astronauten auf den Mond befördern wird. Eine Pressemitteilung der ESA.

Quelle: ESA.

Orion-Raumschiff mit ESM aus Europa in Testkammer in den USA, Plum Brook Station, Ohio – das ESM ist die zylinderförmige Sektion unterhalb der kegelförmigen Kapsel für die Besatzung
(Bild: NASA–Marvin Smith)

Im Rahmen des Artemis-Programms der NASA werden wieder Menschen den Mond betreten. Dabei stellt das Europäische Servicemodul der ESA die Versorgung im Crewmodul mit Wasser, Sauerstoff, Antrieb, Elektrizität und einer angenehmen Temperatur sicher und dient als “Fahrgestell” des Raumschiffs.

Die dritte Artemis-Mission wird im Jahr 2024 Astronauten zum natürlichen Trabanten der Erde fliegen – die erste Mondmission seit mehr als 50 Jahren, als Apollo 17 auf dem Mond landete.

David Parker, ESA-Direktor für astronautische Raumfahrt und robotische Exploration, erklärt: „Mit dem Abschluss dieses Vertrags beweisen wir erneut, dass Europa ein starker und zuverlässiger Partner bei Artemis ist. Das Europäische Servicemodul leistet einen entscheidenden Beitrag, indem es wissenschaftliche Forschung, die Entwicklung von Schlüsseltechnologien und internationale Zusammenarbeit ermöglicht und als Inspiration für Missionen dient, bei denen Menschen die niedrige Erdumlaufbahn verlassen.”

In jedem Europäischen Servicemodul sind über 20.000 Teile und Komponenten vorhanden, von der elektrischen Ausrüstung über Motoren, Sonnensegel, Treibstofftanks und lebenserhaltende Elemente für die Astronauten bis hin zu etwa 12 Kilometer Kabel.

„Dank unseres Know-hows und unserer Fachkompetenz werden wir in der Lage sein, auch künftige Mondmissionen im Rahmen internationaler Partnerschaften zu unterstützen”, erklärt Airbus-Raumfahrtchef Andreas Hammer. „Durch die Zusammenarbeit mit unseren Kunden ESA und NASA sowie unserem Industriepartner Lockheed Martin verfügen wir nun über eine verlässliche Planungsgrundlage für die ersten drei Mondmissionen. Dieser Vertrag ist eine Bestätigung des gemeinsamen Ansatzes, um das Beste der europäischen und der amerikanischen Raumfahrttechnologien zu vereinen.”

Bei der Entwicklung und Konstruktion stützte man sich auf die Erfahrungen aus dem Bau der ATV-Raumtransporter, die mit regelmäßigen Lieferungen von Testgeräten, Ersatzteilen, Lebensmitteln, Sauerstoff, Wasser und Treibstoff zur Internationalen Raumstation flogen.

Orion hat die Größe eines kleinen Hauses, bei dem das Europäische Servicemodul mit vier Metern Höhe und vier Metern Durchmesser das erste Stockwerk einnimmt. Es hat vier Sonnensegel mit 19 Metern Spannweite, die im All entfaltet werden und genug Energie für zwei Haushalte erzeugen können. Mitgeführt werden 8,6 Tonnen Treibstoff für das Haupttriebwerk von Orion und 32 kleinere Triebwerke, um auf Kurs zum Mond zu bleiben und die Rückkehr zur Erde zu sichern.

Internationale Zusammenarbeit beim Bau der Orion-Raumschiffe.
(Bild: ESA)
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