Progress-M 29M hob ISS-Bahn am 17. Februar 2016 an

Die Bahn der Internationalen Raumstation (ISS) wurde am 17. Februar 2016 um circa 1,8 Kilometer angehoben, berichtete das russischen Kontrollzentrum für bemannte Raumfahrt in Koroljow bei Moskau der russischen Nachrichtenagentur TASS am gleichen Tag.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: mcc.rsa.ru, NASA, Roskosmos, TASS.

aktuelle ISS-Konfiguration – Illustration
(Bild: NASA)

Mit den Bordtriebwerken am Heck des russischen, seit dem 2. Oktober 2015 angedockten Versorgungsschiffs Progress-M 29M wurde das als Reboost bezeichnete Manöver zur Bahnanhebung der ISS durchgeführt. Reboosts sind regelmäßig erforderlich, da die ISS auf Grund der Bremswirkung der dünnen Restatmosphäre pro Tag zwischen 80 und 150 Meter Flughöhe verliert.

Am 17. Februar 2016 um 13:44 Uhr Moskauer Zeit, das ist 11:44 Uhr MEZ, wurden die Triebwerke des von der US-amerikanischen Luft und Raumfahrtagentur (NASA) Progress 61 oder 61P genannten Versorgers gezündet. Die Triebwerke des am Heck des Servicemoduls Swesda (russisch für Stern) gekoppelten Versorgers brannten dann rund 652 Sekunden lang.

Progress-M 29M bei Startvorbereitungen
in Baikonur 2015
(Bild: Roskosmos)

Die Operation hob die Bahn der Station um circa 1,8 Kilometer an. Die durchschnittliche Flughöhe der ISS nach dem Manöver lag nach Angaben des russischen Kontrollzentrums und der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos bei ~ 404,4 Kilometern über der Erde.

Die Bahnanhebung erfolgte insbesondere in Vorbereitung des nächsten bemannten Flugs zur ISS. Die Station soll im März 2016 von Sojus-TMA 20M nach rund sechsstündigem Flug erreicht werden. Der Start von Sojus-TMA 20M mit den russischen Kosmonauten Alexej Owtschinin und Oleg Skripotschka und dem US-amerikanischen Astronauten Jeffrey Williams vom Kosmodrom Baikonur ist derzeit für den 19. März 2016 geplant.

Vor der Ankunft von Sojus-TMA 20M wird voraussichtlich am 1. März 2016 Sojus-TMA 18M mit den Russen Sergej Wolkow und Michail Kornienko sowie dem US-Amerikaner Scott Kelly an Bord die Station verlassen und dabei einen Kopplungsport am Forschungs- und Kopplungsmodul mit dem Eigennamen Poisk (russisch für Suche) freimachen. Für Kelly und Kornienko endet damit ihre sogenannte, real voraussichtlich 340 Tage lange Jahresmission.

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