Raumfahrt-Statistik 2009

Mit 75 erfolgreichen Starts ist das zurückliegende Jahr das aktivste seit 2000. Dabei gelangten 124 Nutzlasten ins All.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Eigene Quelle. Vertont von Peter Rittinger.

NASA
Sojus-TMA 16 beim Start.
(Bild: NASA)

Davon entfallen 29 Starts auf Russland, 23 auf die USA, 7 auf Arianespace, 6 auf China, 4 auf SeaLaunch/LandLaunch, 3 auf Japan, 2 auf Indien und 1 auf den Iran.

Von Russland aus wurden 47 Satelliten mit Massen von 7,5 kg bis 7,3 t mit Trägerraketen der Typen Sojus, Proton, Sojus 2, Rockot, Zyklon 3, Kosmos 3M sowie Dnepr 1 auf verschiedene Bahnen gebracht. Startorte waren Baikonur und Plessezk. Die USA starteten 33 Satelliten von 25 kg bis knapp 100 t mit Trägerraketen der Typen Delta 2, Delta 4, Atlas 5, Space Transportation System, Minotaur 1 und Falcon 1 von Cape Canaveral, Vandenberg, Wallops Island und der Insel Omelek aus.

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Japans erste schwere Nutzlast: das H-2-Transfer-Vehicle (HTV)
(Bild: NASA)

Das europäische Unternehmen Arianespace brachte 14 Satelliten mit Massen zwischen 117 kg und 6,9 t ins All. Die bewährte Ariane 5 startete jeweils vom südamerikanischen Startgelände bei Kourou aus. Die 7 Satelliten (50 kg-4,1 t), die durch chinesische Raketen der Typen CZ 2, 3 und 4 auf Erdorbits gebracht wurden, starteten von Xichang, Taiyuan bzw. Jiuquan aus. Indien brachte 8 Satelliten (1-960 kg) mit zwei PSLV-Trägern von Sriharikota aus in den Weltraum. Die drei japanischen Raumfahrtträger der Typen H-2A bzw. H-2B transportierten von Tanegashima aus insgesamt 10 Satelliten (5 kg-16,5 t) in Erdumlaufbahnen. Bei SeaLaunch wurde nur eine Zenit-3-Trägerrakete von der schwimmenden Odyssey-Plattform aus gestartet. Drei weitere Starts erfolgten durch das Tochterunternehmen LandLaunch von Baikonur aus. Die Massen der Satelliten lagen zwischen 2,3 und 4,02 t.

Iran gelang der erste Start einer eigenen Rakete des Typs Safir 2 mit dem Satelliten Omid (27 kg) von einer Startrampe südlich Semnan aus. Bei beiden koreanischen Staaten hingegen misslangen ähnliche Versuche. Der dritte Fehlstart des Jahres betraf den NASA-Umweltforschungsatelliten OCO, bei dessen Start sich die Nutzlastverkleidung nicht löste, wodurch keine Umlaufbahn um die Erde erreicht werden konnte.

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Die Stammbesatzung (hier mit blauen Shirts) der ISS wurde in diesem Jahr auf 6 erhöht. Bei der Mission STS 128 (rote Shirts) löste Nicole Stott (zweite Reihe links) ihren Kollegen Tim Kopra (davor) ab. Insgesamt lebten und arbeiteten in diesem Jahr 42 Menschen auf der Station.
(Bild: NASA)

Insgesamt gelangten 30 Satelliten in die Geostationäre Umlaufbahn (GEO). Dies waren bis auf einen Navigationssatelliten und einen Wettersatelliten fast ausschließlich Kommunikationsnutzlasten. Fünfmal wurde ein mittlerer Orbit (MEO) angesteuert, dreimal ein stark elliptischer (HEO). Drei Flüge gingen zum Mond, wobei zwei Nutzlasten zunächst auf einer sehr weiten Bahn die Erde umliefen und dann gezielt zum Absturz in der Nähe des Mondsüdpols gebracht wurden. Mit dem Lunar Reconnaicance Orbiter blieb demnach nur eine Mondsonde übrig. Zwei Weltraumteleskope umlaufen den Lagrange-Punkt 2 des Sonne-Erde-Systems, dies sind die ESA-Forschungssonden Herschel und Planck. Der NASA-Planetensucher Kepler ist in einem der Erde nachlaufenden Sonnenorbit. Bleiben noch 80 Satelliten in niedrigen Erdumlaufbahnen (LEO), von denen die Hälfte in sonnensynchrone Bahnen gelangten, die nahezu über die Pole verlaufen und von denen aus praktisch jeder Punkt der Erdoberfläche erfasst werden kann. 14 Flüge hatten die Internationale Raumstation zum Ziel, davon 8 bemannt (4 x Space Shuttle, 4 x Sojus-TMA). Erstmals steuerte auch ein japanisches Versorgungsfahrzeug HTV die ISS an.

Für Deutschland gelangten die Forschungs- und Technologiesatelliten BeeSat, UWE 2, Rubin 9.1/9.2 sowie der militärische Kommunikationssatellit der Bundeswehr COMSATBw 1 ins All. Beteiligt ist Deutschland außerdem an verschiedenen Forschungsmissionen der ESA (GOCE, Herschel, Planck, SMOS, Proba 2).

Weitere statistische Daten können Sie der Startabelle 2009 entnehmen.

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