In den dünnen oberen Schichten der Marsatmosphäre erzeugen Sauerstoffatome fluoreszierende Strahlung.
Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: Chandra.havard.edu.
Die charakteristische Strahlung vom Mars fotografierte kürzlich das Röntgen-Weltraumteleskop Chandra der NASA.
Röntgenstrahlung von der Sonne trifft dabei auf Sauerstoffatome, stößt Elektronen aus ihren inneren Elektronenwolken und erregt die Atome damit auf ein höheres Energieniveau. Die Teilchen streben jedoch direkt danach wieder zum niedrigsten Energieniveau und geben dabei die fluoreszierende Röntgenstrahlung ab, die ganz charakteristisch für das Atom ist, in diesem Fall Sauerstoff und welcher daher von uns bestimmt werden kann.
Die entdeckte Strahlung von der Marsatmosphäre ist jedoch mit insgesamt vier Megawatt sehr schwach. Dies entspricht der gemeinsamen Strahlung von zehntausend medizinischen Röntgen-Geräten. Chandra wurde auf den Mars ausgerichtet, als sich dieser gerade in nur 70 Millionen Kilometer Entfernung zur Erde, auf dem sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn, befand.
Während der Chandra-Beobachtungen wurde der rote Planet gerade von einem gigantischen Sandsturm überzogen, der eine gesamte Hemisphäre überspannte. Obwohl das Teleskop den Planeten über neun Stunden anvisiert hatte, konnte in diesem Zeitraum keine Veränderung in der Intensität der Röntgen-Emissionen festgestellt werden. Daraus kann geschlossen werden, dass der Sturm die oberen Atmosphärenschichten nicht beeinflusste.
Die Astronomen fanden außerdem Beweise für einen schwachen “Röntgen-Halo”, der den Planeten in etwa 7000 Kilometer Entfernung umgibt. Sie führen dies auf Kollisionen der geladenen Teilchen des Sonnenwinds mit der dünnen Exosphäre des Mars zurück.
Mehr Informationen zu Chandra finden Sie auf der Missionshomepage.