Sauerstoff-Leck: Weltraumspaziergang gescheitert

Ein riskanter Weltraumausstieg zur Reparatur der Internationalen Raumstation (ISS) musste aufgrund eines defekten Raumanzuges nach wenigen Minuten abgebrochen werden.

Ein Beitrag von Julian Schlund. Quelle: www.tagi.ch/spiegel-online.

Erst vor gut einem Monat musste sich die NASA die russischen Weltraumanzüge ausleihen. Grund dafür: Gleich zwei von drei amerikanischen Modellen waren defekt.

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Die nötige Reparatur am Gyroskop fand wegen des defekten russischen Raumanzuges nicht statt.
Quelle: spiegel-online

Am vergangenen Freitag, als eine riskante Außenreparatur bevorstand, fiel das Kühlsystem in einem der beiden US-Weltraumanzüge aus. Deshalb mussten die zwei für den Weltraumspaziergang vorgesehenen Astronauten die russischen Anzüge benutzen und aus kommunikationstechnischen Gründen aus dem russischen Docking-Modul Pirs aussteigen. Dies verdoppelte den Weg zur Reparaturstelle auf ungefähr 25 Meter. Wie sich in jener Nacht jedoch herausstellte, scheinen die russischen Modelle ebenfalls nicht in Ordnung zu sein: Der US-Astronaut Michael Fincke und sein russischer Kollege Gennadi Padalka mussten ihren Weltraumspaziergang schon nach 14 Minuten abbrechen. Grund dafür war der immense Druckverlust der Sauerstoffflasche auf Finckes Rücken.Die beiden Astronauten sollten in dem geplanten, knapp sechsstündigen Außeneinsatz einen Schaden an der Stromversorgung für einen Lagekreisel reparieren. Diese sogenannten Gyroskope sind für die stabile Position der Weltraumstation zuständig. Derzeit sind nur zwei von insgesamt vier Gyroskopen funktionstüchtig. Sollte ein weiterer Lagekreisel ausfallen, müsste man die treibstoffintensiven Schubdüsen zur Lageregelung aktivieren, um zu verhindern, dass die ISS außer Kontrolle gerät.

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