SOFIA hat den wissenschaftlichen Flugbetrieb wieder aufgenommen. Nach fünf Monaten Zwangspause kann die Erforschung der Galaxien-Entwicklung fortgesetzt werden. Eine Information der Universität Stuttgart, Deutsches SOFIA Institut.
Quelle: Universität Stuttgart.
Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste SOFIA seinen Wissenschaftsbetrieb seit dem 19. März 2020 aussetzen. Als Voraussetzung für die Wiederaufnahme der Flüge hat das SOFIA Team ein neues Hygienekonzept eingeführt, um so die Gesundheit und Sicherheit des Personals zu gewährleisten. Die Beobachtungen der Nordhemisphäre finden vom Armstrong Flight Research Center der NASA in Palmdale, Kalifornien, statt.
Am 17. August ist SOFIA nun wieder zu einem Beobachtungsflug abgehoben. Bei diesem ersten Flug nach fünf Monaten Zwangspause war das Abbildende Ferninfrarotspektrometer FIFI-LS (Field- Imaging Far- Infrared Line- Spectrometer) der Universität Stuttgart mit an Bord, um Galaxien zu untersuchen. Bei zunächst nur zwei Flügen pro Woche hat das SOFIA Team die neuen Hygienerichtlinien sorgfältig erprobt und angepasst. In der Nacht vom 31. August auf den 1. September wurde der reguläre Flugbetrieb mit vier geplanten Flügen pro Woche wiederaufgenommen. „Wir sind froh, nach Monaten der Ungewissheit endlich wieder regelmäßig Beobachtungsflüge durchführen zu können“, so Alfred Krabbe, Leiter des Deutschen SOFIA Instituts an der Universität Stuttgart. „Meine besondere Wertschätzung gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Kalifornien, die unter den gegenwärtig erschwerten Bedingungen wirklich Außergewöhnliches leisten.“
Auch Margaret Meixner, SOFIAs Direktorin für den wissenschaftlichen Missionsbetrieb bei der Universities Space Research Association ist erleichtert: „Wir sind begeistert, dass wir nun wieder mit den Beobachtungen beginnen konnten. Unser besonderer Dank gilt vor allem den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, dem Betriebspersonal sowie dem Pilotenteam.“ In dieser Flugserie werden entfernte Galaxien erforscht, um zu erfahren, wie Schwarze Löcher das Wachstum der Galaxien steuern und wie schnell sich in ihnen Sterne bilden. „Wir können es kaum erwarten, die Daten zu sehen“, so Margaret Meixner.
Der jährliche Einsatz von SOFIA in Christchurch, Neuseeland, zur Erkundung des Südhimmels musste im Juni angesichts der Corona-Pandemie abgesagt werden (siehe DSI News vom 22. Juni 2020). Stattdessen hat das SOFIA Team einen neuen Zeitplan für Beobachtungen der Nordhemisphäre von Kalifornien aus erstellt. Dazu mussten die Hygiene- und Sicherheitskonzepte der NASA und der Universität Stuttgart implementiert werden. Die Konsequenzen hieraus sind Flüge mit minimaler Crew, „Social Distancing“ und persönliche Schutzausrüstung für das Personal sowie zusätzliche Desinfektionsmaßnahmen für das Flugzeug während und zwischen den Flügen.
Über SOFIA
SOFIA, das Stratosphären Observatorium Für Infrarot Astronomie, ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR; Förderkennzeichen 50OK0901, 50OK1301 und 50OK1701) und der National Aeronautics and Space Administration (NASA). Es wird auf Veranlassung des DLR mit Mitteln des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Universität Stuttgart durchgeführt. Der wissenschaftliche Betrieb wird auf deutscher Seite vom Deutschen SOFIA Institut (DSI) der Universität Stuttgart koordiniert, auf amerikanischer Seite von der Universities Space Research Association (USRA). Die Entwicklung der deutschen Instrumente ist finanziert mit Mitteln der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des DLR.
Diskutieren Sie mit im Raumcon-Forum: