Sternschnuppenabend nur im Norden?

Heute erreicht der Strom der Draconiden sein Maximum, das in diesem Jahr vergleichsweise stark ausfallen soll. Allerdings sind die meteorologischen Bedingungen nicht ideal.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: International Meteor Organization, Astronomie.de, MSN-Wetter, sat24.

NASA
Sternschnuppen am Himmel
(Bild: NASA)

Vor allem im Süden Deutschlands und in der Schweiz ist eher selten mit Wolkenlücken zu rechnen. Im Norden hingegen sieht die Vorhersage erheblich günstiger aus. Ab 20 Uhr soll der Himmel aufklaren.

Dann sollte man um 22 Uhr herum mit Dutzenden Ereignissen überrascht werden. Die Draconiden oder Giacobiniden haben ihren Ursprung scheinbar im Sternbild des Drachen (Draco), werden aber verursacht vom Kometen 21P/Giacobini-Zinner. Dieser verliert wie jeder Komet im Laufe der Zeit hauptsächlich Eispartikel, die sich über seine gesamte Bahn verteilen. Da die Erdbahn die des Kometen jeweils Anfang Oktober kreuzt, treten die Partikel mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre ein, erhitzen sich dabei stark und verglühen. Das dabei auftretende Licht hinterlässt eine geradlinige Spur am Himmel.

An einigen Stellen der Bahn befinden sich Anhäufungen von Eispartikeln, andere sind dagegen relativ leer. Daher ist der Draconidenstrom in manchen Jahren stärker, in anderen schwächer. In diesem Jahr erwartet man eine höhere Zahl an Sternschnuppen. Mit einem Maximum wie 1933 oder 1948, als teilweise mehr als 10.000 Sternschnuppen pro Stunde auftraten, rechnet man hingegen nicht. Die Angaben schwanken zwischen 1 und 10 Meteoriten pro Minute.

Anfang Oktober treten weitere Meteoritenströme auf: die Orioniden und die Tauriden. Beide Ströme sind allerdings relativ schwach. Die Partikel der Orioniden stammen vom Halleyschen Kometen. Vielleicht lohnt es sich später dennoch, nicht nur in nördliche Richtung zu schauen. Stier (Taurus) und Orion gehen vor Mitternacht im Osten auf.

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