Zuckermoleküle in Meteoriten entdeckt

Ein Wissenschaftlerteam der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA hat Zucker und andere damit verwandte Moleküle in zwei Meteoriten gefunden. Diese Entdeckung unterstützt die Hypothese, daß wichtige Grundbausteine für die Entstehung lebendiger Organismen mit Hilfe von Meteoriten auf die Erde gelangt sind.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: NASA.

Stark kohlenstoffhaltiger Meteorit “Murchison”. (Bild: New England Meteoritical Services)

20. Dezember 2001 – Die Entdeckung von Zucker ist deswegen so bedeutend, weil diese Molekülfamilie nach heutigen Erkenntnissen schon von Beginn an eine wichtige Rolle in der Chemie lebendiger Organismen spielt. Gerade in der Frühphase der Erdentstehung regneten hunderte von Millionen Jahre lang Meteoriten auf die Erde herab und brachten dabei wichtige Grundbausteine organischer Strukturen wie Sauerstoff, Schwefel, Wasserstoff und Stickstoff mit.

Die beiden am “Ames Research Center” der NASA untersuchten stark kohlenstoffhaltigen Meteoriten “Murchison” und “Murray” sind der erste Beweis, daß fundamentale Bausteine des Lebens auf der Erde aus dem Weltraum gekommen sein können. Bereits früher sind andere organische Verbindungen wie Aminosäuren in Meteoriten entdeckt worden, aber bisher noch keine derartig komplexen Moleküle wie Zucker. “Die Entdeckung dieser [chemischen] Verbindungen vergrößert enorm unser Verständnis darüber, welche organischen Materialien vor der Entstehung des Lebens auf der Erde vorhanden gewesen sein könnten”, so Dr. Cooper, dessen Team die Entdeckung gemacht hat.

Neueste Forschungsergebnisse datieren den Anfang des Lebens auf der Erde auf die Zeit vor ungefähr 3,8 Milliarden Jahren, und Zuckermoleküle sind dabei anscheinend von Beginn an im Spiel gewesen. Sie sind Bestandteil von DNA und RNA im Zellkern, bilden wesentliche Elemente von Zellmembranen und von intrazellulären Energiequellen. “Diese Entdeckung zeigt, daß die Bildung organischer Moleküle, die elementar für lebende Organismen sind, höchstwahrscheinlich im gesamten Universum vor sich gegangen ist”, so Kenneth Souza, Direktor für Astrobiologie und Weltraumforschung beim Ames-Forschungszentrum. “Als dann auf der Erde auch die anderen kritischen Elemente vorhanden waren, konnte das Leben aufblühen.”

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