Der NASA geht das Plutonium aus

Schon längere Zeit ist bekannt, dass der NASA das Plutonium-238 zur Energieerzeugung bei interplanetaren Sonden ausgeht. Das Isotop wird von Radioisotopengeneratoren (RTG) genutzt und versorgt zum Beispiel auch die Voyager-Raumsonden oder die Plutosonde “New Horizons”.

Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: universetoday. Vertont von Peter Rittinger.

NASA
Der Marsrover Curiosity wird als nächste NASA-Mission mit einem RTG ausgestattet sein
(Bild: NASA)

Das bis heute verwendete Plutonium war ein Nebenprodukt der Aktivitäten während des Kalten Krieges. Seit 1980 stellte die USA kein eigenes Plutonium mehr her und alle seit 1993 verwendeten Radionuklidgeneratoren wurden mit Plutonium aus Russland ausgestattet. Aber auch deren Vorräte werden knapp und so wird es für künftige interplanetare Missionen mangels marktreifer Alternativen notwendig sein, nun selbst neues zu produzieren.

Letztes Jahr hat der amerikanische Kongress eine Budgetanfrage im Umfang von 30 Millionen Dollar zur Neuproduktion abgelehnt. Im neuen, noch im Kongress diskutierten NASA-Budget für 2011 ist nun ein Posten von 15 Millionen Dollar für die Produktion des wertvollen Plutoniums inbegriffen. Dennoch ist der Erfolg der Produktionsanfrage nicht garantiert und es gibt einen Appell der Division for Planetary Sciences (DPS) an Kollegen, mit Briefen den Senat auf die Dringlichkeit aufmerksam zu machen.

Der erste im All betriebene Radioisotopgenerator der USA, ein Modell vom Typ SNAP 3, gelangte 1961 an Bord des Marinenavigationssatelliten Transit 4A in den Weltraum. Das letzte NASA-Projekt, für das noch ein RTG vorrätig ist, ist das Mars Science Laboratory, der neue Marsrover der noch 2011 auf den Weg geschickt werden soll.

Plutonium-238 hat eine Halbwertszeit von 87,7 Jahren. Dies bedeutet, dass nach diesem Zeitraum ein 450-Watt-Generator noch 225 Watt Leistung liefern kann. 300 Gramm liefern beispielsweise schon etwa 11 Watt elektrische Leistung. Damit eignet sich Plutonium-238 außerordentlich gut für Langzeitmissionen, auf denen der Abstand zur Sonne so groß ist, dass Solarzellenflächen zu groß und schwer werden würden, um ein eine ähnliche Leistung zu erzielen.

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