Ariane 5 bringt zwei Satelliten für Eutelsat ins All

Am 20. Dezember 2008 brachte eine Ariane 5 ECA zwei Kommunikationsatelliten für den Europäischen Betreiber Eutelsat von Kourou in Französisch-Guayana aus ins All. Der Start war ursprünglich für den 10. Dezember 2008 geplant, wurde aber wegen der die Arbeitsmöglichkeiten auf dem Startgelände in Kourou behindernden Blockaden von Verkehrswegen vor Ort verzögert.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Arianespace, Eutelsat.

EADS Astrium
Hotbird 9 im All – Illustration
(Bild: EADS Astrium)

Ein Teil der Bevölkerung in Französisch-Guayana hatte für eine Herabsetzung der Benzinpreise gekämpft und dabei viele Verkehrswege blockiert. Nachdem sich die Lage wieder entspannt hatte, konnten die Startvorbereitungen wieder aufgenommen werden, und ein neuer Starttermin am 20. Dezember 2008 für den zweiundvierzigsten Flug einer Ariane 5 wurde ins Auge gefasst.

Der sechste Start einer Ariane 5 im Jahr 2008 erfolgte um 23:35 Uhr MEZ. Nach 2 Minuten und 20 Sekunden Flug wurden die beiden Feststoffbooster abgetrennt, die Zentralstufe der Rakete war nach knapp 9 Minuten ausgebrannnt. Nach nicht ganz 27 Minuten Flug wurde zuerst Hotbird 9 in einem Transferorbit ausgesetzt, anschließend W2M, 5 Minuten später. Beide Satelliten werden Orbitzirkularisierung und Positionierung im geostationären Orbit in den kommenden Tagen mit eigenen Triebwerken bewerkstelligen. Die Gesamtnutzlast bei der Mission betrugt 9.220 Kilogramm, von denen zusammen 8.340 Kilogramm auf die Satelliten entfielen.

EADS Astrium
W2M im All – Illustration
(Bild: EADS Astrium)

Der TV-Satellit Hotbird 9 basiert auf der Eurostar-E3000-Plattform und wurde von EADS Astrium gebaut. Wie schon Hotbird 8 wird dessen Nachfolger 64 Transponder im Ku-Band mit einer Nutzlastleistung von 11 kW besitzen. Er soll auf 13 Grad Ost im geostationären Orbit positioniert werden und Europa, den Mittleren Osten sowie Nordafrika mit digitalem und HD-TV versorgen. Der beim Start 4.880 Kilogramm schwere Hotbird 9 hat eine angestrebte Lebenserwartung von 15 Jahren. Sechs Tage nach dem Start und nach drei Brennphasen des Apogäumsmotors an Bord des Satelliten wird Hotbird 9 in der richtigen Höhe die Erde umkreisen. Nach einer genauen Positionierung des Satelliten soll elf Tage nach dem Start das Durchprüfen des Satelliten im endgültigen Orbit begonnen werden können.

Der Kommunikationssatellit W2M bringt 3.460 Kilogramm Startgewicht auf die Waage. Er wurde von einem Konsortium von EADS Astrium und der indischen ISRO aufbauend auf ISROs I3K-Plattform im indischen Bangalore hergestellt. 32 Ku-Band-Transponder, von denen je nach Betriebsmodus maximal 26 gleichzeitig betrieben werden könnnen, sollen für 15 Jahre die Übertragung von Fernsehprogrammen und Netzwerkdaten ermöglichen. Europa, der Mittlere Osten und Nordafrika sollen von einer Position bei 16 Grad Ost im geostationären Orbit abgedeckt werden, außerdem sollen die Inseln im Indischen Ozean von einem steuerbaren Spot versorgt werden können. W2M soll nach ebenfalls drei Brennphasen seines Apogäumsmotors nach vier Tagen in der vorgesehenen Flughöhe über dem Äquartor angekommen sein, das Druchprüfen soll zehn Tage nach dem Start beginnen.

Im Jahr 2009 sind nach derzeitiger Planung für Eutelsat Starts von Hotbird 10, W2A und W7 vorgesehen, im Jahr 2010 sollen KA-Sat und W3B ins All gebracht werden. Für Hotbird 10 könnte es nach derzeitigem Informationsstand zusammen mit NSS 9 und den beiden Satelliten Spirale 1 und 2 auf einer Ariane 5 ECA am 13. Februar 2009 soweit sein.

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