Besatzung von Sojus-TMA 18 gelandet

Am Morgen des 25. September 2010 ist die Rückkehrkapsel des Raumschiffs Sojus-TMA 18 mit ihrer dreiköpfigen Besatzung in der kasachischen Steppe gelandet.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: NASA, Roskosmos. Vertont von Peter Rittinger.

NASA
Die drei Sojusmodule nach der Trennung – Illustration
(Bildbestandteile: NASA)

Mit der Landung von Alexander Skworzow, Tracy Caldwell-Dyson und Michail Kornijenko gegen 7:23 Uhr MESZ im vorhergesehenen Gebiet wurde die ISS-Expedition 24 erfolgreich beendet. Die Raumfahrer waren am Morgen des 2. April 2010 zur Internationalen Raumstation aufgebrochen und verbrachten 176 Tage im All.

Am gestrigen 24. September 2010 saßen sie schon einmal in ihren Sokol-Fluganzügen zur Landung bereit in der Besatzungskabine von Sojus-TMA 18. Technische Probleme verhinderten jedoch den erfolgreichen Abschluss einer erforderlichen Dichtigkeitsüberprüfung, und Sojus-TMA 18 konnte nicht von der Station abgekoppelt werden. Die drei Raumfahrer stiegen wieder in die Station um und das aufgetretene Problem wurde soweit analysiert, dass einen Entscheidung zu Gunsten eines neuen Versuchs getroffen werden konnte. Am 25. September 2010 wurden erneut die Luken zur ISS geschlossen. Nach der Überprüfung des hermetischen Abschlusses koppelte das Sojus-Raumschiff mit Kommandant Alexander Skworzow an den Kontrollen um 4:02 Uhr MESZ vom Kopplungsstutzen am Modul Poisk an der Oberseite der Station ab und entfernte sich langsam von dieser.

Roskosmos via NASA-TV
Tracy Caldwell-Dyson (links) und Alexander Skworzow (rechts) nach der Landung
(Bild: Roskosmos via NASA-TV)

Die ISS befand sich während dieses Manövers im freien Flug, um den Ablegevorgang nicht durch automatische Lagekorrekturen zu stören. Gegen 6:31 Uhr MESZ begann eine einige Minuten dauernde Brennphase der Triebwerke am Servicemodul zum Abbremsen von Sojus-TMA 18. Das Raumschiff wurde dadurch soweit verlangsamt, dass der erdnächste Punkt seiner Umlaufbahn innerhalb der Erdatmosphäre lag. Um 6:56 Uhr MESZ wurden in rund 140 Kilometern Höhe Orbitalmodul, Landekapsel und Servicemodul voneinander getrennt.

Während Orbital- und Servicemodul beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre weitgehend verglühten, passierte dies mit der Landekapsel nicht, da sie an ihrer Unterseite mit einem Hitzeschild versehen ist. Die Kapsel wurde durch den Luftwiderstand und danach durch einen kleinen Bremsfallschirm auf eine Geschwindigkeit von etwa 350 Kilometer pro Stunde abgebremst. Anschließend öffnete sich der große Hauptfallschirm, der eine weitere Reduzierung der Geschwindigkeit auf etwa 21 Stundenkilometer bewirkte. In rund sieben Kilometern Höhe über dem Boden wurde schließlich der Hitzeschild abgeworfen, um unter anderem den Einsatz der Landetriebwerke zu ermöglichen. Diese zündeten unmittelbar vor dem Aufsetzen. Die sechs Bremstriebwerke dämpften den Aufprall der Kapsel auf den Steppenboden, die Landegeschwindigkeit liegt bei diesem Verfahren im Bereich von rund 10 Kilometern pro Stunde. Nach der Landung blieb die Besatzungskabine von Sojus-TMA 18 in aufrechter Position stehen, was die Bergung der Besatzung vereinfachte.

NASA - Bill Ingalls
strahlende Gesichter bei Besatzung und Bergungsteam
(Bild: NASA – Bill Ingalls)

Da die Landung im vorgesehenen Gebiet rund 35 südöstlich der Stadt Arqalyq in Zentralkasachstan erfolgte, waren die Bergungsmannschaften mit Hubschraubern und Fahrzeugen schnell vor Ort. Rund eine halbe Stunde später hatten alle drei Besatzungsmitglieder die Kapsel verlassen und konnten die Morgenluft genießen. Eine erste Überprüfung verschiedener medizinischer Werte ergab, dass sich die Besatzung in guter gesundheitlicher Verfassung befindet.

Raumcon:

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