Gagarin bringt ISS-Crew sicher zur Erde

Um 05:59 Uhr MESZ landete die Expedition-28-Crew in der Steppe von Kasachstan und hinterlässt die ISS damit bis Ende November mit einer nur dreiköpfigen Besatzung. Die Kapsel wurde wegen des Starts um den 50. Jahrestag nach dem Erstflug von Juri Gagarin auf den russischen Helden getauft.

Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: Roskosmos, NASA. Vertont von Peter Rittinger.

NASA
Sojus TMA-21 kurz vor der Landung. Man sieht schön wie durch die Zündung der Bremstriebwerke Staub aufgewirbelt wird.
(Bild: NASA)

Kommandant Andrej Borisjenko sowie die Flugingenieure Alexander Samokutjajew und Ron Garan sind wieder auf festem Untergrund. Das Trio dockte nach 162 Tagen auf der Internationalen Raumstation heute Morgen um 02:38 Uhr (MESZ) ab und beendete damit die Expedition 28. Kommandant der ISS-Expedition 29, die noch bis Ende November im All sein wird, ist nun NASA-Astronaut Mike Fossum.

Roskosmos will nach den Problemen mit ihrer Sojus-Rakete am 14. November wieder bemannt starten.

Entgegen anderer Meldungen deutet eine gekippte Kapsel nicht auf ein Versagen der Bremstriebwerke hin. Durch windige Bedingungen und der späten Abtrennung des Hauptfallschirmes kommt es immer wieder vor, dass die Kapsel nach der Landung umkippt. Die Landung selbst wird dank der Bremstriebwerke und der stoßgedämpften Sitze von den meisten Raumfahrern als recht weich empfunden, im Gegensatz zu der Bremsverzögerung beim Wiedereintritt oder dem Ruck nach dem Entfalten des Hauptfallschirms.

NASA
Die Besatzung und die Bergungscrew nach dem Ausstieg
(Bild: NASA)

Bergungsmannschaften konnten Minuten nach der Landung bereits bei der Kapsel sein und halfen den Astronauten und Kosmonauten beim Aussteigen. Nach einem halben Jahr in der Schwerelosigkeit sind die ersten Minuten auf der Erde durch die Gravitation immer etwas anstrengend. Ärzte von Roskosmos sind aber immer mit dabei und schon nach wenigen Tagen geht es den meisten wieder deutlich besser. Knochen- und Muskelabbau nach Langzeitaufenthalten im All wird durch intensives Krafttraining an Bord von etwa 2 Stunden pro Tag meist schon recht effektiv entgegengewirkt.

Die Crew sollte eigentlich schon am 8. September landen, allerdings wurden die Missionen an Bord der ISS infolge des Progress-Fehlstarts, einem russischen Versorgungsraumschiff, allesamt verlängert. Ron Garan war darüber weniger erfreut und spielte in der Progress-Kapsel vor ein paar Tagen einen Song darüber, dass er noch nicht nach Hause darf.

Raumcon:

Nach oben scrollen