13. Ausweichmanöver erfolgt am 13. Januar

Ein zehn Zentimeter großes Trümmerstück zwingt die Bodenkontrolle das für den 18. Januar 2012 geplante Bahnanhebungsmanöver auf heute vorzuziehen. Es ist die dreizehnte Bahnkorrektur der Station seit 1998, die Gefährdung der Station wurde mit der Warnstufe Rot bewertet.

Ein Beitrag von Ralf Möllenbeck. Quelle: NASA, Raumfahrer.net, Roskosmos, ESA.

Die Internationale Raumstation (ISS) 2011 von der Raumfähre Atlantis aus gesehen. (Bild: NASA)

Am gestrigen Abend informierte die Missionskontrolle alle sechs Raumfahrer an Bord der ISS über die notwendige Zündung der Swesda-Triebwerke. Dafür musste die Besatzung heute morgen die Schutzfenster der Module Destiny, Tranquility, Cupola und Kibo schließen, um Verschmutzungen an diesen zu vermeiden. Seit vorgestern beobachteten die Bodenstationen das Trümmerstück, welches aus der Kollision des russischen Satelliten Kosmos 2.251 mit dem Iridium-33-Satelliten im Februar 2009 hervorgegangen ist und die Station in einer Entfernung von 1 bis 24 Kilometern passieren könnte. Zwei dichte Annäherungen am heutigen Tag wären möglich gewesen, einmal um 19:38 Uhr und um 21:10 Uhr MEZ.

Gestern Abend entschloss man sich, ein DAM (Debris Avoidance Maneuver) genanntes Manöver durchzuführen. Während der Arbeitsperiode der sechs Crew-Mitglieder wurden die zwei KD-Triebwerke des ODU-Systems (Integriertes Antriebssystem) des Swesda-Moduls um 17:10 Uhr MEZ für 54 Sekunden gezündet. Das Delta-v betrug dabei 0,85 Meter pro Sekunde, wobei sich die mittlere Umlaufbahn des Orbitalkomplexes um 1,5 Kilometer auf 391,4 Kilometer erhöhte. Die Kontrolle der näheren Umgebung der ISS wird in Zusammenarbeit der Missionskontrollzentren in Koroljow (Moskau) und Houston weiter fortgeführt. Eine zusätzliche Optimierung der ISS-Flugbahn, vorbereitend auf die Ankunft von Progress-M 14M Ende diesen Monats, ist nicht nötig.

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