Ares I-X: Erste Testflug-Ergebnisse

Eine vorläufige Auswertung von Telemetrie- und Videodaten erbrachte die ersten quantitativen Ergebnisse des Ares-I-X-Fluges vom Mittwoch.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, Raumcon. Vertont von Peter Rittinger.

NASA-TV
Die Liberty Star läuft ein. An ihrer Seite ist der geborgene Booster vertäut.
(Bild: NASA-TV)

Zudem wurde die Erststufe, die weitgehend einem erweiterten Booster entspricht, geborgen. Deren Rekorder enthalten eine Vielzahl von Daten der etwa 700 Sensoren, die Messungen während des Fluges vorgenommen haben. Die Auswertung wird aber längere Zeit in Anspruch nehmen. Geplant sind Zwischenberichte nach 30, 60 und 90 Tagen.

Telemetrie und Videoaufzeichnungen ergaben vorerst die folgenden Fakten. Der Start hat wie geplant funktioniert, die Startrampe wurde nicht berührt. Dazu hatte man in der Anfangsphase sogar einen kleinen Seitenschwenk ins Flugprogramm integriert. Vor Monaten war die Befürchtung laut geworden, der Booster könne bei starken Seitenwinden die Startstruktur berühren.

Während der Antriebsphase verlief ebenfalls alles nach Plan, auch für die Stufentrennung wurde dies so eingeschätzt. Die danach aufgetretenen Rotationen von Booster und oberem Teil, in dem sich Dummies von Oberstufe, Nutzlast und Rettungssystem befinden, seien nicht durch eine Kollision entstanden. Bereits bei Simulationen sind derartige Bewegungen hundertfach errechnet worden.

NASA
Beschädigung im Aft Skirt genannten Bereich. (Bild: NASA)

Pilot- und Bremsfallschirm wurden planmäßig entfaltet, eine erweiterte Abdeckung wie vorgesehen abgesprengt. Die drei Hauptschirme entfalteten sich anschließend zunächst auf 50% ihrer Größe. Dabei sind bei einem Schirm mehrere Halteleinen gerissen, so dass dieser praktisch keine Bremswirkung mehr erzielen konnte. Bei einem zweiten Schirm sind beim kompletten Entfalten ebenfalls einige Leinen gerissen, wodurch dieser nur noch eingeschränkt wirksam war. Dadurch traf der erweiterte Booster mit zu hoher Geschwindigkeit auf die Wasseroberfläche. Im unteren Segment sowie an einer Verbindungsstelle zwischen viertem und fünftem Segment kam es zu sichtbaren Verformungen.

Mittlerweile wurde der Booster geborgen, nach Cape Canaveral zurück transportiert und aus dem Wasser gehoben. Nun beginnen sowohl die Datenauswertung als auch die Untersuchungen am Booster.

Raumcon:

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