Atlas V startet nächste NASA-Mondmission

Die amerikanische Mondsonde Lunar Reconnaissance Orbiter wird im Herbst 2008 von einer Atlas V-Trägerrakete gestartet werden, wie die NASA vor wenigen Tagen bekannt gegeben hat.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: NASA.

Ende Oktober 2008 sollen gleich zwei amerikanische Raumsonden zum Mond aufbrechen: Der Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) und der Lunar Crater Observation and Sensing Satellite (LCROSS). Mit diesen unbemannten Raumsonden beginnt die NASA mit den ersten Schritten auf dem Weg hin zu einer erneuten bemannten Mondlandung, die nach derzeitigem Planungsstand für das Jahr 2018 vorgesehen ist.
In der vergangenen Woche hat das Unternehmen Lockheed Martin Commercial Launch Services nun von der NASA den Auftrag für den Start dieser lunaren Doppelmission erhalten. Zum Einsatz wird eine Trägerrakete vom Typ Atlas V-401 gelangen, die mit einer Centaur-Oberstufe ausgerüstet sein wird. Es handelt sich dabei um die kleinste Version der Atlas V-Trägerrakete ohne zusätzliche Feststoffbooster. Der Auftrag hat einen Wert von rund 136 Millionen US-Dollar.
Nach einem drei- bis fünftägigen Flug soll der LRO den Mond für mindestens ein Jahr in niedriger Höhe überfliegen und die Oberfläche unseres Trabanten mit mehreren Instrumenten untersuchen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Suche nach Wassereisvorkommen sowie nach lohnenswerten Regionen für spätere Landemissionen. Weiterhin führt die Raumsonde ein Instrument mit sich, um die Strahlenbelastung für zukünftige Astronauten auf dem Mond zu untersuchen. Eventuell wird LRO später auch als Kommunikationsrelais für andere Mondmissionen dienen.

Bei der zweiten von der Trägerrakete transportierten Nutzlast handelt es sich um die Mission LCROSS, mit der das Vorhandensein von Wasser am lunaren Südpol erforscht werden soll. Zu diesem Zweck wird die Centaur-Oberstufe der Atlas V-Rakete einige Monate nach dem Start der Mission kontrolliert am Südpol des Mondes aufschlagen. LCROSS soll dann wenige Minuten später durch die beim Aufprall hochgeschleuderte Materiewolke fliegen und diese nach Spuren von Wasser untersuchen. Kurze Zeit später wird die kleine Raumsonde selbst in Nähe des Südpols niedergehen, die dabei ebenfalls entstehende Materiewolke soll dann von erdgebundenen Teleskopen gleichermaßen auf Wasserspuren hin untersucht werden.

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