In der Anfangszeit des Universums entwickelten sich Galaxien weder mit der gleichen Geschwindigkeit, noch auf gleichen Wegen. Nahezu von Beginn an war das Universum gefüllt mit den unterschiedlichsten Galaxien.
Ein Beitrag von Claudia Michalecz. Quelle: Universe Today.
Mit Hilfe des Weltraumteleskops Spitzer wurden Nachforschungen über zehn bis zwölf Milliarden Lichtjahren entfernte Galaxien angestellt. Anstatt einen vergleichbaren Satz von Galaxien vorzufinden, entpuppten diese sich als unglaublich unterschiedlich.
Wie sah das Universum aus, als es erst zwei bis drei Milliarden Jahre alt war? Astronomen gaben sich der Vorstellung hin, dass das Universum ein schlichter Platz gewesen war, an dem sich relativ kleinen Galaxien befunden hatten. Bei den Galaxien hätte es sich um junge, Sterne formende, handeln sollen. Nachforschungen brachten nun die Erkenntnis, dass die Wahrheit nicht so einfach ist. Bereits in seinem Frühstadium war das Universum ein wilder Ort. [Graphik: CfA]
Jiasheng Huang (Harvard-Smithsonian Zentrum für Astrophysik) verglich den Fund mit einer Gemüsesuppe: „Wir entdeckten Galaxien, die wir niemals erwartet hätten, welche einen weiten Bereich von Eigenschaften aufweisen, die wir nie erwartet hätten zu sehen.“ Der Meinung schließt sich Ivo Labbé (Observatorium des Carnegie Instituts in Washington) an, der die vergleichende Aussage machen: „Es wird immer mehr klar, dass das junge Universum wie ein großer Zoo mit Tieren aller Arten war.“
Mit Hilfe der Infrarotkamera des Weltraumteleskops Spitzer suchten Astronomen nach entfernten roten Galaxien, in der von Hubble beobachteten Region, genannt Hubble Deep Field South. Die Suche war erfolgreich und lieferte ein Dutzend rote Galaxien in einer Entfernung von zehn bis zwölf Milliarden Lichtjahren. Diese Galaxien existierten bereits im ersten Fünftel des Lebens des etwa 14 Milliarden Jahre alten Universums.
Das Team war besonders über die Entdeckung einer merkwürdigen Sorte von Galaxien überrascht. Diese wurden niemals zuvor in einem so frühzeitigen Stadium im Universum gesichtet. Es handelt sich um alte, rote Galaxien, welche gänzlich aufgehört haben, Sterne zu bilden. Diese Galaxien formten rapide eine große Anzahl von Sternen, viel früher in der Geschichte des Universums, was die Frage über den Grund ihres so frühen „Sterbens“ aufwirft.
Die unerwartete Existenz dieser „roten und toten“ Galaxien zu einem so frühen Zeitpunkt fordert Theorien zur Formung der Galaxiengebilde. Man versucht damit zu verstehen, wie die Galaxien sich entwickelten und was sie zu ihrer heutigen Form gebracht hat.