Besatzung überraschend von ISS zurückgekehrt

Wir haben uns hier natürlich einen kleinen Aprilscherz erlaubt. Wir hoffen, dass er seine Wirkung getan hat und freuen uns schon auf den nächsten 1. April.
Raumfahrer.net Redaktion

Völlig unerwartet landete am 01. April 2003 um 05.04.20 Uhr (MESZ) die Wieder-Eintrittssektion des russischen Rettungsraumschiffs Sojus TMA-1 ungefähr 80 Kilometer nordöstlich von Arkalyk, Kasachstan.

Ein Beitrag von michaelschuhmacher. Quelle: 1. April-Redaktion.

Die Besatzung der ISS muss sich am 1. April unerwartet auf den Rückflug zur Erde machen – was war der wirkliche Grund dafür?
(Bild: NASA)

An Bord der Kapsel befand sich die sechste Stammbesatzung bestehend aus Kommandant Kenneth Bowersox, Bordingenieur Nikolai Budarin und National Aeronautics and Space Administration (NASA) International Space Station (ISS) Science Officer (SO) Donald Pettit. Auf zwei unabhängig voneinander einberufenen Pressekonferenzen nennen die amerikanischen und russischen Verantwortlichen zwei voneinander abweichende Ursachen für die verfrühte Rückkehr der sechsten Stammbesatzung.

Das Zentr Uprawlenija Poljotam (ZUP) in Moskau geht anhand der empfangenen Telemetriedaten davon aus, dass Bowersox bei einer Überprüfung der Systeme von Sojus TMA-1 für die eigentlich für den nächsten Monat geplante Rückkehr zur Erde versehentlich gegen ein für diese Überprüfung aktiviertes Steuereingabegerät in der Wiedereintrittssektion des Rettungsraumschiff gekommen ist, was zu einer Zündung der Steuerdüsen von Sojus TMA-1 führte. Die durch die unvorgesehene Zündungen auf das russische Docking Compartment (DC) 1 “Pirs” ausgeübte strukturelle Belastung überschritt die zulässigen Grenzen, so dass die sechste Stammbesatzung gezwungen war, um 01.44.04 Uhr MESZ ohne zuvor in die ISS zurück zu gelangen, abkoppeln musste. Die Zündung zum Verlassen der Erdumlaufbahn fand um 04.09.49 Uhr MESZ statt, nachdem alle dafür notwendigen Systeme aktiviert worden waren.

Das Mission Control Center (MCC) in Houston geht anhand der empfangenen Telemetriedaten hingegen davon aus, dass die Ursache beim russischen Service Module “Swjesda” liegt. Als die Überprüfung der Systeme von Sojus TMA-1 im Gange war, waren die russischen Flugkontrolleure damit beschäftigt das neue Betriebssystem Windows XP auf den Hauptcomputer herauf zu laden, der zu diesem Zeitpunk für die Lagekontrolle der Raumstation verantwortlich war. Bei einer anschließenden Überprüfung der Computersysteme stellte sich heraus, dass einige der Hardwaretreiber nicht korrekt mit dem neuen Betriebssystem arbeiteten. Aufgrund eines an den Hauptcomputer gesendeten Signals zur Zündung der Steuertriebwerke kam es dann zu einer versehentlichen, unkontrollierten Zündung der Steuertriebwerke, was zu hohen strukturellen Belastungen führte, die bald die zulässigen Grenzen überschritten. Daher sah sich die sechste Stammbesatzung gezwungen, von der ISS abzukoppeln, da die strukturelle Stabilität des russischen DC-1 “Pirs” gefährdet war.

Die Kamera der europäischen Microgravity Science Glovebox konnte dieses Bild aufzeichnen, welches gegen die Darstellungen der amerikanischen und russischen Weltraumbehörden spricht. Es zeigt, dass sich scheinbar ein Objekt von außen der Station näherte.

Bowersox, Budarin und Pettit sollten ursprünglich Ende April 2003 beziehungsweise Anfang Mai 2003 von der siebten Stammbesatzung, die aus Kommandant Juri Malentschenko und Bordingenieur Edward Lu besteht, abgelöst werden. Die sechste Stammbesatzung verbrachte annähernd 128 Tage an Bord der Raumstation. Ob der Start von Sojus TMA-2 wie geplant stattfindet, ist momentan fraglich, da es nun erst einmal gilt, die Lagekontrolle der Raumstation wiederherzustellen beziehungsweise diese an die amerikanischen Control Moment Gyroscopes (CMGs) zu übergeben. Zur Durchführung von Zündungen zur Lagekontrolle der Raumstation wird das russische Versorgungsraumschiff Progress M-47 genutzt. Um jedoch einen ausreichenden Treibstoffvorrat zu gewährleisten wird überlegt, den Start des Versorgungsraumschiffes Progress M1-10 vorzuziehen, der gegenwärtig für den 08. Juni 2003 geplant ist. Dies ist jedoch nur möglich, wenn der Start von Sojus TMA-2 zunächst verschoben wird. Weitere Planungen gehen dahin, dass die ursprünglich einmal geplante siebte Stammbesatzung bestehend aus Kommandant Malentschenko, Bordingenieur Alexander Kaleri und NASA ISS SO Lu erst startet, wenn das Flugverbot der Space Shuttle-Flotte aufgehoben wird, um die ISS wieder mit einer dreiköpfigen Stammbesatzung zu betreiben.

Eine erste Analyse des gesichteten Objekts lieferte diese Struktur.

Auf einer weiteren unabhängig von den beiden anderen einberufenen Pressekonferenz veröffentliche die European Space Agency (ESA) ihre Telemetriedaten und Aufnahmen der Videokamera der Microgravity Science Glovebox (MSG). Kurz vor der Abkopplung von Sojus TMA-1 führte die ESA eine Funktionsüberprüfung der Videokamera durch und schwenkte sie in der MSG umher. Auf dem Videoband ist daher für kurze Zeit auch ein Blick in den freien Weltraum zu sehen. Auf einer Nahaufnahme erkannten Spezialisten ein Unindentified Flying Object (UFO), das sich der ISS mit hoher Geschwindigkeit nähert und einer Außerirdischen Lebensform In Einem Nikolauskostüm (ALIEN) ähnelt. Dies widerlegt eindeutig die Aussagen der amerikanischen und russischen Verantwortlichen. Die Telemetriedaten deuten zudem darauf hin, dass das Lagekontrollsystem der ISS eine Triebwerkszündung für ein Ausweichmanöver veranlasste und die Abkopplung Sojus TMA-1 nicht aufgrund struktureller Überlastung des Kopplungsstutzen zurückzuführen ist. Daher ist davon auszugehen, dass die sechste Stammbesatzung die ISS vorsorglich verließ, um der sich nähernden Bedrohung zu entfliehen.

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