Das Auge sieht ihn kaum, SOHO schon – der Komet NEAT

Nur die Erfahrenen unter den Himmelsbeobachtern werden ihn gesehen haben – den Kometen C/2002 V1 (NEAT), der sich jüngst am Abendhimmel bewegte.

Ein Beitrag von Raphael Kallensee. Quelle: ESA.

Ein Bild des Kometen C/2002 V1 (NEAT).
(Foto: ESA)

Um ihn zu sehen, waren jedoch Hilfsmittel, wie zum Beispiel ein Fernglas, notwendig, das genau in die richtige Richtung positioniert werden mußte. Einfacher wäre es jedoch gewesen, via Internet Bilder der ESA/NASA-Raumsonde SOHO zu beobachten. Diese Sonde nämlich war in der Lage, mehr von diesem Planeten zu zeigen als jeder andere.
Das „Solar and Heliospheric Observatory“, kurz SOHO, ist eine Sonde, welche unsere Sonne erforscht. Eines der Geräte an Bord, welches normalerweise die Korona der Sonne in Augenschein nimmt, ist für die Kometenbeobachtung ideal: der „Large Angle and Spectrometric Coronagraph“. Denn es deckt die Sonnenscheibe ab und schirmt damit einen Großteil des Lichtes ab, damit wird eine Beobachtung überhaupt erst möglich gemacht.
Die in unserem Sonnensystem beispiellosen Gravitationskräfte der Sonne sind Ursache dafür, dass die Sonne das Zentrum der Kometenbahnen darstellt. Kometen selbst sind Eisbrocken, oft aus dem Rand des Sonnensystems, deren Kreisbahn sich vom Rand des Sonnensystems bis zum Zentrum, also der Sonne, erstreckt. Unterwegs geben sie beispielsweise den Erdbewohnern die Gelegenheit einer Beobachtung.
C/2002 V1 hat möglicherweise aber keine sehr lange Lebensdauer mehr. Laut Bernhard Fleck, Wissenschaftler des SOHO-Projekts, könnte die Gravitationskraft der Sonne ausreichen, um ihn in Stücke zu reißen. „Aber auch, wenn das nicht passiert, der Vorbeiflug sollte spektakulär genug sein“, so Fleck.
Kometen sind seit jeher gern beobachtete Himmelskörper. Der Komet C/2002 V1 wurde im Rahmen des „Near Earth Asteroid Tracking“-Programms der NASA entdeckt.

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