Details über Merlin-1D-Triebwerk von SpaceX

Auf einer Konferenz des American Institute of Aeronautics and Astronautics zu Antriebssystemen in der letzten Woche wurden auch Details über ein neues Triebwerk für die Falcon-Raketenfamilie von Space Exploration Technologies (SpaceX) genannt.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Hobbyspace, Raumcon.

Das neue Triebwerk besitzt einen Schub von 680 kN (47% über dem des 1C) und arbeitet mit einem Brennkammerdruck von 97 bar (ca. 9,7 MPa). Das Schub-Gewichtsverhältnis liegt bei 160 und der spezifische Impuls bei etwa 3.040 m/s (310 s). Das Expansionsverhältnis wurde von 14,5 beim Merlin 1C auf 16 beim 1D erhöht.
Die Triebwerksleistung des Merlin 1D soll sich zwischen 70 und 100 Prozent regeln lassen. Damit wird es möglich, den Schub der zu entwickelnden Schwerlast-Trägerrakete Falcon Heavy kurz vor Brennschluss geregelt zurückzufahren, anstatt wie bisher geplant zwei der 9 Triebwerke einer Stufe einfach abzuschalten. Das neue Triebwerk hat bisher 150 Tests absolviert und soll ab der siebenten Falcon 9 zum Einsatz kommen.

Gleich mitentwickelt wird eine spezielle Vakuumversion des Merlin 1D für Oberstufen (750 kN). Das Testtriebwerk, das gegenwärtig verwendet wird, läuft nach Angaben von Tom Mueller von SpaceX besser als erwartet, das Design ist einfacher als beim Merlin 1C, was dem Triebwerk eine höhere Lebensdauer ermöglicht.

SpaceX
Dragon-Kapsel landet auf dem Mars – Illustration
(Bild: SpaceX)

Gleichzeitig wurden weitere Zahlen von SpaceX bekannt. Bisher hat man in diesem Jahr 60 Merlin-Triebwerke gebaut, weitere 40 sind für 2011 geplant. In den kommenden Jahren will man jährlich 400 Triebwerke produzieren und zum größten Hersteller für Raumfahrtträgerraketen werden. Gleichzeitig arbeitet man an den Notfall- und Landetriebwerken Super-Draco für die Raumkapsel Dragon. Deren zweiter Testflug im Rahmen des Commercial Orbital Transportation Service (COTS) ist für Ende des Jahres geplant. Dabei sollen die Aufgaben des 2. und 3. Testfluges zusammengelegt, also erstmals an der Internationalen Raumstation angekoppelt werden.

Raumcon:

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