Fehlerursache für Triebwerksversagen bei Dragon CRS 1

Soeben wurde ein Bericht veröffentlicht, der die wahrscheinliche Ursache der Triebwerksabschaltung beim Start des Dragon-CRS1-Raumschiffes am 8. Oktober 2012 anführt.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Aviation Week. Vertont von Peter Rittinger.

Space Exploration Technologies
Triebwerksanomalie beim Falcon-9-Start am 8. Oktober 2012
(Bild: Space Exploration Technologies)

Damals berichteten wir von einer Anomalie, die etwa 1 Minute und 19 Sekunden nach dem Abheben zu erkennen war und bei der Triebwerk Nummer 1 abgeschaltet wurde. Trotzdem erreichte das Raumschiff einen Erdorbit und wenig später auch die Internationale Raumstation. Die Falcon-9-Trägerrakete ist so konstruiert, dass sie einen Triebwerksausfall durch eine längere Brenndauer der anderen Triebwerke weitgehend kompensieren kann.

Wie nun in einem gemeinsamen Bericht von SpaceX und NASA festgestellt wurde, hatte man bei besagtem Triebwerk das Galvanisieren an einer Stelle der Brennkammer wiederholen müssen. Offenbar ist dies aber keineswegs außergewöhnlich. Alle vom Triebwerk später empfangenen Daten weisen darauf hin, dass es an dieser Stelle während des Starts zu einem Bruch oder Riss kam. Die austretenden heißen Gase schnitten ein Loch in die Treibstoffzuleitung, wodurch der Druck in der Brennkammer rapide einbrach. Daraufhin schaltete die Automatik das Triebwerk ab.

Wie im Bericht erwähnt wird, hat das Triebwerk, wie auch alle anderen, eine Reihe von Tests erfolgreich absolviert, im Verlaufe derer es verschiedenen Umweltbedingungen bzgl. Druck und Temperatur ausgesetzt war. Diese hätten vermutlich den Materialfehler im Metall bzw. in der Vergütung verschlimmert. Bei keinem der Tests lag das Triebwerk außerhalb der festgelegten Parameter, in der Summe könne man allerdings erkennen, dass das Triebwerk insgesamt von der Norm abwich.

Der Bericht war bereits im Februar fertiggestellt worden, die Ursachen wurden am 14.02. 2013 vor einer Untersuchungskommission diskutiert. Öffentlich gemacht wurde er erst jetzt, da zuvor noch geprüft werden musste, welche Informationen einer besonderen Geheimhaltung unterliegen.

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