Obwohl man sich nie über die zukünftige Entwicklung der Wissenschaft sicher sein kann, kann es bald einen Durchbruch in der Physik geben. Mit einer Reihe von Experimenten hofft die ESA, ungelöste Gravitationsrätsel zu knacken
Ein Beitrag von dominikpuckert. Quelle: ESA.
Wissenschaftler untersuchen ein Weltraum-Phänomen, dass sich unseren bisherigen Vorstellungen von Schwerkraft nicht anzupassen scheint.
Gravitation ist eine der grundlegenden Naturkräfte, die das Universum um uns herum formt und das Zusammenspiel zwischen Planeten, Sternen und Galaxien verantwortet. Je mehr sich die Wissenschaft mit dem Thema befasst, desto mehr Fragen bleiben offen. Ein Beispiel ist Die sogenannte „Pioneer Anomalie“. Benannt nach den NASA-Raumsonden Pioneer 10 und 11, an denen ein Phänomen beobachtet wurde: Eine unbekannte Kraft bremste sie ab. Schon länger hat es den Anschein, als gebe es im Universum, „zu viel“ Gravitation. Forscher beobachten die Folgen von scheinbar unzuordnungsfähigen Gravitationskräften.
Manche Forscher schieben die herrenlose Gravitation auf die umstrittene Dunkle Materie, andere vermuten eine bisher unbekannte, schwache Naturkraft, die nur in den entferntesten Regionen des All wirkt. Eine dritte Position besagt, dass Gravitation in extremer Entfernung „einfach ein bisschen stärker zieht“, als bisher angenommen. Genaues weiß man nicht.
Die ESA hat dabei vor allem Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie im Visier, denn sie ist u.a. Grundlage der heutigen Gravitationsforschung. Eine Mission wird Einsteins so genanntes Äquivalenzprinzip hinzuziehen. Dieses besagt, dass alle Objekte von der Gravitation in der gleich schnell beschleunigt werden. Entdeckt die ESA Objekte, die dieses Modell verletzen, dann wäre dies der Beleg auf eine neue Art von Gravitation, die Quantengravitation
Mit dem Konzept einer Quantengravitation hoffen Astronomen Einsteins Relativitätstheorie mit den Gesetzen der Quantenphysik zu verknüpfen. Unserem bisherigen Wissen nach soll die Quantengravitation auf „Körnerstruktur“ des Weltalls zurückzuführen sein. Diese „Weltraumkörnchen“ soll Hyper, eine weitere Mission der ESA, untersuchen.