Discovery-Besatzung untersucht Hitzeschild

Die Besatzung des Space Shuttle Discovery untersuchte erfolgreich das Hitzeschild des Orbiters.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: NASA.

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Das OBSS wird zur Untersuchung des Hitzeschildes eingesetzt.
(Bild: NASA-TV)

Die Astronauten begannen den zweiten Flugtag um 20:30 Uhr MESZ und wurden mit dem Lied „Back in the Saddle Again“ von Gene Autry geweckt. Das Lied wurde Shuttlekommandant Rick Sturckow gewidmet.

Auf dem Zeitplan der Crew stand die routinemäßige Inspektion des Hitzeschildes der Discovery. Zu diesem Zweck benutzte Shuttlepilot Kevin Ford, zusammen mit den Missionsspezialisten Jose Hernandez und John Olivas, das Orbiter Boom Sensor System (OBSS) und untersuchte zuerst den rechten Flügel und die Nasenkappe des Orbiters und anschließend den linken Flügel. Zusätzlich erfolgte eine Inspektion der Crewkabine und der beiden Gondeln des Orbitalen Manöver Systems mithilfe der Kameras am Roboterarm des Space Shuttles.

All die gesammelten Bilder wurden zur Bodenkontrolle übertragen und an das Damage Assessment Team (DAT) weitergeleitet, welches seine Arbeit aufgenommen hat. Das Team wird die kommenden Tage damit verbringen, den Zustand des Hitzeschildes zu analysieren. Der vorläufige Bericht über den diesen wird am fünften Flugtag erwartet und sämtliche gewonnenen Daten vom Start, der Inspektion mithilfe des OBSS und die während des Rendezvous Pitch Manövers (RPM) gemachten Fotos enthalten.

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Insbesondere Nasenkonus und Flügelkanten wurden untersucht.
(Bild: NASA)

Neben den Arbeiten auf dem Flugdeck mit den OBSS, bereitete die Besatzung auf dem Mitteldeck des Space Shuttles alles für die bevorstehenden Arbeiten mit der Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation vor. Christer Fuglesang und Nicole Scott kümmerten sich zusammen mit John Olivas um die Raumanzüge, die während der kommenden drei Außenbordeinsätze genutzt werden. Außerdem bauten sie eine Videokamera im Andocksystem ein, welche Kommandant Sturckow beim finalen Andockmanöver unterstützen wird. Anschließend fuhren sie den Andockring aus.
An Bord der Raumstation bereitete derweil die Expedition 20, bestehend aus dem Kommandanten Gennadi Padalka und den Flugingenieuren Michael Barratt, Tim Kopra, Roman Romanenko, Robert Thirsk und Frank De Winne, alles auf die Ankunft des Space Shuttles vor. Sie versetzten den Andockadapter, den sogenannten Pressurized Mating Adapter 2, unter Druck und gingen noch einmal die Prozeduren für die Fotodokumentation der Unterseite des Orbiters während des RPM durch. Padalka und Barratt werden dazu Kameras mit 400-mm- und 800-mm-Linsen benutzen.

Am Boden analysierte das Mission Management Team den Zustand des Space Shuttle Discovery und bescheinigte dem Orbiter, mit Ausnahme einer defekten Steuerdüse, einen sehr guten Zustand. Die defekte Düse F5R zeigte nach dem Start einen Abfall in der Temperatur. Zuerst ging die Bodenkontrolle davon aus, dass nur ein Heizelement ausgefallen sei. Allerdings zeigte sich nach eingehender Analyse, dass ein Leck vorlag und so entschloss man sich, die Ventile zu der Düse zu schließen und F5R als defekt einzustufen. Durch den Defekt verliert man die sogenannte VERN-Fähigkeit des Orbiters, das heißt die effiziente Lagesteuerung des Orbiters und man muss auf die größeren Steuerdüsen des Flight Control Systems ausweichen, was einen höheren Treibstoffverbrauch bedeutet. Durch den Defekt wird das Shuttle auch nicht mehr so häufig für die Lageregelung der Raumstation eingesetzt und mehr Arbeit wird durch die Steuerdüsen des russischen Segments erfolgen. Ansonsten sind die Auswirkungen minimal und werden keinen größeren Einfluss auf die Mission haben.

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