Ein flugfähiges Testmodell des Dream Chasers wurde bei einem Abwurftest am Samstag beschädigt, als es sich nach dem Aufsetzen auf der Landebahn überschlug. Update vom 30. Oktober 2013: Mittlerweile hat sich ein Vertreter der Sierra Nevada Corporation dahingehend geäußert, dass es nicht zu einem Überschlag gekommen sei. Das Simulationsmodell sei lediglich über die Landebahn geschlittert.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, NASASpaceFlight, Parabolic Arc, Sierra Nevada Corporation, Raumcon.
Hauptsächliche Ursache dafür war die Tatsache, dass sich die Klappe, hinter der das linke Rad verborgen war, nicht geöffnet hatte, so dass ein normales Aufsetzen auf beiden Rädern des Fahrwerkes unmöglich war.
Dies hatte bei einem Test ohne Abwurf am Dienstag noch reibungslos geklappt. Am 22. Oktober hatte man insgesamt drei Testflüge unternommen, bei denen das Modell mittels eines Kabels an einem Hubschrauber befestigt war und blieb. Beim dritten Testflug hatte man zudem das Ausklappen des Fahrwerks und des Gleitsporns am Bug im Vorwärtsflug ausprobiert. Generell wird das Fluggerät beim Absetzen immer auf das ausgeklappte Fahrwerk gestellt.
Nach dem Abheben am Samstag hatte zunächst alles nach einem Erfolg ausgesehen. Die Flugelektronik und -mechanik funktionierte und nach dem Ausklinken des Fluggerätes in etwa 3.600 Metern Höhe glitt dies eine ganze Zeit lang stabil in einem Winkel von im Mittel 23 Grad durch die Luft und setzte wie geplant zur Landung an.
In den Monaten Mai und August hatte man das Dream-Chaser-Modell bereits erfolgreich bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten von einem Fahrzeug auf der Landebahn ziehen lassen und anschließend ausgeklinkt. Damit hatte man Lenkung und Bremsen getestet. Außerdem erfolgte im August auch ein Flugtest am Kabel, bei dem das Fahrwerk ausgefahren wurde.
Der Dream Chaser wird von der Sierra Nevada Corporation unter Mitfinanzierung durch die NASA im Rahmen des Commercial Crew Development Program entwickelt und basiert auf einem NASA-Entwurf. Das Projekt HL 20 wurde bei der NASA jedoch eingestellt. Der Dream Chaser soll an der Spitze einer modifizierten Atlas-5-Trägerrakete Raumflüge im erdnahem Weltraum, etwa zur Internationalen Raumstation, durchführen können. Seine Entwicklung ist allerdings von weiterer Finanzierung durch die staatliche Weltraumbehörde abhängig. Diese wird nur gewährt, wenn zuvor vereinbarte Zwischenziele erreicht werden. Konkurrenten sind CST-100 von Boeing und Dragon von SpaceX.
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