Drei neue Datenbotschafter im All

Am frühen Morgen unserer Zeit startete vom russischen Kosmodrom Plesezk aus eine Rockot-Trägerrakete mit Briz-KM-Oberstufe und drei Satelliten, die zu zwei weltweit operierenden Datendiensten gehören.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, Skyrocket, SpaceflightNow.

Während Gonjez (dt. Botschafter) ein kommerzieller, ziviler Dienst für internationale Gesundheitsorganisationen ist, gehören die beiden anderen, weitgehend baugleichen Satelliten zu einem militärischen System Russlands, das die Bezeichnung Strela (dt. Pfeil) trägt.
Die jeweils etwa 280 kg schweren Satelliten gelangten in Bahnen mit Höhen um 1.350 km bei Bahnneigungen um 82,5 Grad. Gonjez-M 2 ist der zweite einer neuen Serie von Satelliten, die in den kommmenden Jahren ein System von 36 Trabanten auf 6 Bahnen bilden sollen und damit die weltweite Weiterleitung hauptsächlich medizinischer Daten von mobilen Endgeräten aus erlauben. Dazu ist jeder Satellit mit Sender und Empfänger sowie Antennen ausgerüstet, die mit 10 Watt Leistung auskommen. Die Datenpakete werden mit bis zu 64 kBit/s übertragen, an Bord jedes Satelliten können 8 MB gespeichert werden.

Gonjez soll mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit die End-zu-End-Übertragung innerhalb von 20 Minuten gewährleisten. Angestrebt wird eine Funktionsdauer von 5 bis 7 Jahren. Das Vorgängersystem Gonjez-D1 mit 6 Satelliten auf 2 Bahnen, wurde in den Jahren 1996 bis 1998 gestartet.

Der zweite Satellit des neuen Systems startete gemeinsam mit Kosmos 2.467 und 2.468 auf einem umgebauten ballistischen Waffenträger gegen 5:30 Uhr MESZ. Die Oberstufe, eine Briz-KM, setzte die Nutzlast gegen 7:14 Uhr auf der Zielbahn aus. Insgesamt war dies der 14. Start einer Rockot, mit der auch internationale, kommerzielle und wissenschaftliche Nutzlasten gestartet wurden.

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