Der Pulsar SGR 0418 strahlt wie ein Magnetar, aber seine Oberfläche ist nur schwach magnetisiert.
Ein Beitrag von Hans J. Kemm. Quelle: ESA.
Pulsare sind Neutronensterne mit einem Durchmesser von nur 10 bis 20 km, die durch ihre Rotation bedingt wie ein Leuchtturm in regelmäßigen Pulsen Strahlung besonders im Radiobereich aussenden. Sie weisen an ihrer Oberfläche extrem starke Magnetfelder von rund 108 Tesla auf. Die Magnetfelder ihrer nahen Verwandten, der Magnetare, sind aber mit rund 1011 Tesla viel stärker.
Der Röntgensatellit Chandra entdeckte jetzt den Pulsar SGR 0418. Zum Erstaunen des Astronomenteams vom University College in Londen kommt es bei diesem Pulsar zu kontinuierlichen und ausbruchartigen Emissionen von Röntgenstrahlung an der Oberfläche. Auch Ausbrüche hochenergetischer Gammastrahlung ereignen sich dort.
Es wird jetzt angenommen, dass SGR 0418 trotz seiner äußerlich schwachen Magnetisierung ein sehr starkes internes Magnetfeld besitzt, das die nötige Energie liefert. Auch ist aufgefallen, dass die Rotationsgeschwindigkeit von SGR 0418 über 490 Tage hinweg gleichblieb, während bei Magnetaren durch ihre schnelle Rotation energiereiche Partikel ins All verloren gehen und so im Laufe der Zeit die Rotationsenergie abnimmt.
Warum sich dieser Pulsar so merkwürdig benimmt und was hinter dieser offenbar zusätzlichen Energie steckt, wissen die Astronomen noch nicht. Vielleicht handelt es sich bei SGR 0418 um einen Vertreter einer zuvor unbekannten Gruppe von Magnetaren.