Die Entdeckung großer Mengen Wassereis am Mars-Südpol könnte eine Besiedlung und gar Kolonisierung des Mars´ erheblich erleichtern. Ein Kommentar von Gastautor Andreas Simon.
Autor: Raumfahrer.net Redaktion
Die am 15.3.2007 veröffentlichten Messergebnisse von Mars Express über den Fund gigantischer Reinwasservorkommen am Südpol des Mars erleichtern Kolonisierungsvorhaben um Größenordnungen, da die im anderen Fall erforderliche Versorgung einer Kolonie mit Sauerstoff und Wasser Budget und Transportkapazitäten eines Missionsraumschiffs deutlich begrenzt hätte.
Für eine Besiedelung des Mars´ sprechen ohnehin neben der eingangs genannten Warnung vor einer planetenweiten Katastrophe (z.B. einem Asteroideneinschlag) in der Hauptsache zwei weitere Gründe:
- Politische Gründe: für den Zusammenhalt diversifizierter Völker hat es bereits bei der Besiedelung Nordamerikas durch europäische Eroberer gut funktioniert, auf einen „frontier spirit“ verweisen zu können, um innenpolitische Probleme „unter Kontrolle“ zu halten. Es spricht viel dafür, dass speziell die USA nach einem solchen Orientierungspunkt suchen (vgl. die „New Frontiers“ Richtlinie http://newfrontiers.larc.nasa.gov/ ).
- Wirtschaftliche Gründe: die ewig aktuelle Frage nach weiteren ausbeutbaren Ressourcen wird sich früher oder später auch auf andere Himmelskörper erstrecken.
Was spricht jetzt noch dagegen?
- Ohne Zweifel neben den Kosten, die irgendwer aufbringen muß, die Frage nach der kosmischen Strahlung, der sich eine Kolonie ausgesetzt sähe (der ggf. durch Erd- oder Wasserschutzdecken entgegengewirkt werden könnte)
- Die Energieversorgung (die mögliche Nutzung von Solarenergie würde aufgrund der größeren Entfernung zur Sonne im Vergleich zur Erde weniger effektiv sein).
Aber zumindest ein Stein weniger auf dem Weg nach „da draußen“…