Erfolgreiche Sojus-Landung beendet ISS-Expedition 26

Mittwoch Morgen um 8:54 Uhr MEZ landeten mit Scott Kelly, Sojus-Kommandant Alexander Kaleri und Flugingenieur Oleg Skripochka drei Mitglieder der ISS-Expedition 26 im schneebedeckten Kasachstan nach Ihrer 159 Tage andauernden Mission.

Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: Roskosmos. Vertont von Peter Rittinger.

NASA
Die Sojus Kapsel wurde nach der Landung noch einige Meter über den Boden geschleift weil der Hauptfallschirm nicht abgelöst wurde
(Bild: NASA)

Zuvor gab es noch einige Bedenken bezüglich der Funktionsfähigkeit der Rollsensoren, welche in der ersten eingesetzten digitalen Sojus-TMA 01M für Kopfzerbrechen sorgten. Deren Ausfall hätte zu einer ballistische Landung mit großen g-Kräfte beim Wiedereintritt geführt. Bei dieser Landeart kann die Kapsel ihre Lage beim Eintritt nicht regeln und damit kein aerodynamisches Flugprofil mit etwas Auftrieb fliegen, wo sich der Wiedereintritt auf eine größere Strecke verteilen würde. Die Kapsel wäre rein ballistisch „nach unten gefallen“. Für diese Landemöglichkeit ist die Sojus Kapsel aber ausgelegt und die Besatzung für diesen Fall trainiert.

Dennoch war die Erleichterung der Sojus-Besatzung sicher groß, als der Funktionstest kurz nach dem Abkoppeln von der ISS um 05:27 Uhr (MEZ) erfolgreich verlief und der Besatzung damit größere Belastungen erspart blieben. Um 08:03 Uhr (MEZ) folgte der sogenannte De-Orbit-Burn. Dabei feuerten die Triebwerke der Sojus für 4 Minuten und 17 Sekunden gegen die Flugrichtung. Dadurch fiel die Sojus nun langsam in die immer dichter werdenden Schichten der Erdatmosphäre und wurde von ca 28.000 km/h auf eine Geschwindigkeit abgebremst, in der ihre Fallschirme ausgelöst werden konnten.

Die Besatzung und die Bergungscrew im winterlichen Kasachstan nachdem Sie Ihr Sojus Raumschiff verlassen haben
(Bild: NASA)

Genau diese Fallschirme sollten nach der Landung eigentlich direkt abgetrennt werden, damit die Kapsel bei den vorliegenden Winden nicht noch mehrere Meter über den Boden geschleift wird. Doch auf den Landebildern sieht man, wie der Fallschirm weiter mit der Kapsel verbunden war sowie eine längere Schleifspur am Boden.

Dennoch war die Crew wohlauf und Alexander Kaleri, mit nun insgesamt 759 Tagen im All während seiner Kosmonauten-Karriere auf Platz 2 der Personen mit dem längsten Weltraumaufenthalt, konnte den Hubschrauber, welcher die Crew vom Landeort wegbringt, sogar auf seinen eigenen Füßen betreten.

Damit beendet die Crew ihre ereignisreiche ISS-Mission, in der sie alle Versorgungsraumschiffe an der Raumstation begrüßen konnte. Ein europäischer Raumtransporter ATV, ein japanischer Versorger HTV, eine russische Progress-Kapsel und das amerikanische Space Shuttle Discovery dockten im Laufe ihres Aufenthaltes an der ISS an.

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