Erste Debatten zum NASA Budget 2005

Das für die Prüfung von Ausgaben der NASA zuständige Komitee des amerikanischen Kongresshaues hat in einer ersten Lesung den Haushaltsplan für die Raumfahrt erheblich gekürzt.

Ein Beitrag von Ingo Froeschmann. Quelle: UniverseToday.

Noch ist das letzte Wort in der Haushaltsdebatte nicht gesprochen und der Plan könnte doch noch in seiner ursprünglichen Fassung überleben, zur Zeit jedoch liegt der Plan auf der Krankenstation.
US Präsident Bush hatte für die NASA ein Budget von 16,2 Milliarden Dollar beantragt, 866 Millionen mehr als für das Jahr 2004. Das entspräche einer Steigerung von etwas über 5 Prozent. Ein großer Teil des zusätzlichen Geldes war für die Wiederaufnahme der Shuttle Flüge nach dem Columbia Unglück eingeplant. Ein weiterer Teil sollte die ersten Elemente der neuen Weltraumpolitik „Moon, Mars and Beyond“ (etwa: „Mond, Mars und dann weiter“) der Bush Administration unterstützen.

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Wird Bush das NASA Budget durchbringen?

Obwohl dieser Tage die erste bemannte Mondlandung vor 35 Jahren mit einem Treffen zwischen Präsident Bush und den drei Astronauten Armstrong, Aldwin und Collins ins Gedächtnis gerufen wurde, bewegte sich das Komitee des Kongresses jedoch in die entgegengesetzte Richtung und setzte für das Budget einen Betrag von 15,149 Milliarden Dollar fest. Das sind sogar noch 229 Millionen Dollar weniger als im laufenden Jahr.

Im Detail sind die Entscheidungen des Komitees recht unterschiedlich. Zum Beispiel wurden die beantragten 4,3 Milliarden Dollar die für den Betrieb der Shuttle Flotte beantragt wurden, voll bewilligt. Aber die Gelder die für die neue Initiative der Bush Administration benötigt werden, wurden stark gekürzt oder sogar ganz gestrichen. Beispielsweise wurden die Forschungsgelder für das neue Crew Exploration Vehicle (ein sperriger Begriff, etwa „Enteckerbesatzungsgefährt“) um 436 Millionen Dollar gekürzt. Sollte das gekürzte Budget wirklich verabschiedet werden, könnte im kommenden Jahr an dem Projekt gar nicht gearbeitet werden.

Weitere Punkte die von der Liste der förderungswürdigen Projekte gestrichen wurden beinhalten Technologieentwicklungsprogramme für Mond- und Marsflüge. Hier wurden 30 Millionen Dollar gestrichen. Weitere 230 Millionen Dollar waren für die Entwicklung eines neuen Antriebssystems eingeplant. Auch das wurde gestrichen.

Auch andere kleine Haushaltspunkte wie ein Topf für Preisgelder um private Technologieprojekte ähnlich dem sehr erfolgreichen Ansari X-Preis anzustoßen, wurden ersatzlos gestrichen. Gelder die die NASA aus anderen Bereichen transferiert hatte, sind nun ebenfalls in Gefahr, weil auch diese Bereiche gekürzt wurden. Das Gesamtbild ergibt eine Niederlage für Projekte die mit der Weltrauminitiative der Bush Administration zu tun haben.

Der Leiter der NASA, Sean O’Keefe, will sich mit dieser Vorentscheidung nicht zufrieden geben und hat einen Brief an den Republikaner Bill Young, den Vorsitzenden des Kongresskomitees geschickt. In diesem verteidigt er sein Budget. „Im Laufe des vergangenen Jahres hat der Kongress den Präsidenten gebeten, seine Vision und Strategie für die weitere Erkundung des Weltraums darzulegen. Der NASA Haushaltsplan beinhaltet nun die Mittel um diese Vision zu verwirklichen, während die Position des Komitees dies nicht tut.“

Das letzte Wort ist jedoch noch nicht gesprochen, da der Haushalt noch vom Kongress verabschiedet werden muss und die Hoffnung stirbt zuletzt.

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