ESA hat Kontakt mit Fobos-Grunt

Die Europäische Raumfahrtorganisation (ESA) meldet mit Datum vom 23. November 2011 die erfolgreiche Kontaktaufnahme zur russischen Marssonde Fobos-Grunt.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch und Klaus Donath. Quelle: ESA. Vertont von Peter Rittinger.

Update:
Mittlerweile hat man im Laufe des Abends nach verschiedenen Angaben erste Telemetriedaten empfangen.

ESA
Die zusätzlich angebrachte „Feedhorn“ Antenne wurde genutzt um Signale an Phobos-Grunt zu senden
(Bild: ESA)

Originalmeldung:
Am Dienstag, dem 22. November, gelang es der ESA, um 20:25 Uhr UTC mit ihrer Bahnverfolgungsstation im australischen Perth die ersten Signale von Fobos-Grunt seit dem Start am 8. November 2011 zu erfassen, heißt es auf einer Website der ESA. Mit russischen Ingenieuren arbeite man eng zusammen, um herauszufinden, wie eine dauerhafte Kommunikationsverbindung zu dem Raumfahrzeug sichergestellt werden könnte.

Bereits seit dem 9. November versucht die ESA täglich, Kontakt mit der havarierten Sonde herzustellen. Das es ausgerechnet jetzt geklappt hat, liegt an mehreren Faktoren. Zunächst mehrten sich die Vermutungen, dass die Sonde im Erdschatten sämtliche Systeme abschaltete, da die Sonde nie für einen Betrieb im Erdorbit konstruiert wurde. Daher waren viele Versuche aus Baikonur schon aus diesem Grund zum Scheitern verurteilt. Dazu kommt, dass man eine 15-Meter-Antenne in Perth, Australien, nun modifiziert hat, um ein optimales Signal an die Sonde senden zu können. Außerdem ist es erforderlich gewesen, die Position der Sonde sehr exakt zu kennen, um die Signale präzise genug auszurichten.

Wie es nun weiter geht, steht in den Sternen. Die nächste Möglichkeit der Kontaktaufnahme besteht heute Abend um 21:21 Uhr MEZ und 22:53 Uhr MEZ. Während einige Nachrichtenagenturen bereits vom Ende der Mission gesprochen haben, liegt eine Aussage von Roskosmos vor, noch bis Anfang Dezember Richtung Mars aufbrechen zu können. Die Wahrscheinlichkeit für das Gelingen lässt sich aber noch nicht abschätzen. Primär geht es jetzt erstmal darum herauszufinden, wo der Fehler der Marssonde liegt, dass diese nicht wie geplant automatisch ihre Triebwerke wenige Stunden nach dem Start gezündet hat, um sich auf eine Marstransferbahn zu bringen. Es bleibt weiter spannend.

Raumcon:

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