Heute haben die ESA-Mitgliedsstaaten das ESA Budget und Programm für die nächsten Jahre beschlossen. Ariane 6 ist beschlossen mit 22% deutschem Anteil. Bei der ISS bezahlt jeder Mitgliedsstaat wieder nach der Verteilung auf der Ministerratskonferenz in Toulouse in 1995.
Ein Beitrag von Tobias Willerding und Thomas Brucksch. Quelle: ESA, SpaceNews.
ISS und Orion-ESM
Im Rahmen der insgesamt 5,924 Mrd € umfassenden Investitionen bis zur nächsten Ministerratskonferenz hat die ESA die weitere Beteiligung bei der ISS beschlossen. Es soll, anders als 2012, wieder der Toulouse-Schlüssel von 1995 gelten, in dem die Anteile der einzelnen Euro-Länder an der ISS vereinbart wurden. Beschlossen wurde nunmehr, dass sich Europa an der ISS bis 2020 beteiligen und dass das ISS-Budget für die nächsten 3 Jahre bis einschließlich 2017 ca. 800 Mio € betragen soll. Das ist etwas weniger, als die ESA beantragt hat, man will beim Betrieb möglichst sparen.
Ein Anteil dieses Budgets wird als sogenannte Barter-Vereinbarung mit der NASA in die Entwicklung der Orion-ESM fließen. Airbus DS wurde in den letzten Tagen dazu beauftragt, um 2017/18 einen Flug mit dem Space Launch System (SLS) der NASA zu unternehmen. Damit sind wieder alle Länder an Board der ISS. 2016 soll dann entschieden werden, ob und wie man sich an der ISS für die Zeit 2021 bis 2024 beteiligt.
Trägerraketen
Innerhalb der nächsten 10 Jahre sollen 8,2 Milliarden Euro für Trägerraketen ausgegeben werden. Darin enthalten die Mittel für die beschlossene Entwicklung von Ariane 6 und Vega-C. Der Rest des Geldes fließt in die weitere Subvention der Ariane 5 und den ebenfalls beschlossenen Bau einer neuen Startanlage für Ariane 6. Die Startanlage soll ca. 600 Millionen Euro kosten und ist im Budget von den 8,2 Milliarden bereits enthalten. 4 Milliarden werden ungefähr für die Entwicklung der Ariane 6 aufgewendet. Der Rest ist für Vega-C und Ariane 5, inklusive Direktsubventionen für Arianespace von ca. 100 Millionen Euro pro Jahr eingeplant. Vega-C soll 2018 zum Jungfernflug starten, Ariane 6 zwei Jahre später in 2020. Bei der Ariane 6 hat Frankreich einen Anteil von 52% und damit über die Hälfte. Deutschland kommt auf 22%.
Sonstiges
Darüber hinaus wurden ausreichend Mittel für Exomars genehmigt, sodass die Mission weiter im Plan ist 2018 einen Rover auf dem Mars abzusetzen. Schlussendlich scheint es, als wäre DLR-Chef Johann-Dietrich Wörner der einzige verbliebene Kandidat im Rennen um den ESA-Generaldirektorposten. Das ESA-Konzil soll am 17. und 18. Dezember über den Nachfolger von Dordain entscheiden, der nach über 10 Jahren an der Spitze der ESA in den Ruhestand geht. Die nächste ESA-Ministerratskonferenz findet 2016 in der Schweiz statt.
Raumfahrer.net wird über weitere Details berichten, sobald diese bekannt sind.
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