ESA wird Kliper nicht unterstützen

Es sei unwahrscheinlich, dass die Offiziellen der Europäischen Weltraumagentur die Finanzierung eines russischen Weltraumflugzeuges genehmigen, sagte ein Beobachter eines hochrangig besetzten Treffens in Berlin. Eine endgültige Entscheidung wird nicht vor heute Abend erwartet.

Ein Beitrag von ingofroeschmann. Quelle: Energia.

Die Minister der 18 Mitgliedstaaten der ESA, zu denen auch Kanada gehört, diskutieren derzeit, welche Programme in den kommenden fünf Jahren gefördert werden sollen. Das ESA Budget für die Jahre 2006 bis 2010 umfasst 8,8 Milliarden Euro.
Ein bekanntes Programm ist Kliper, ein Raumflugzeug, das nach russischer Vorstellung eines Tages die Sojus Raketen ersetzen soll. Die ESA diskutierte die Finanzierung einer zweijährigen Studie mit etwa 50 Millionen Euro, mit dem Ziel, erste Designstudien des Geräts zu schaffen und langfristig einen unabhängigen Zugang zum Weltraum zu erreichen.

Erste Diskussionen am Montag deuten jedoch darauf hin, dass die Unterstützung für das Projekt unter den Ministern zu diesem frühen Zeitpunkt des Projekts nicht ausreicht, so ein Beobachter des Treffens, der nicht genannt werden wollte. ESA könne in zukünftig immer noch einer Teilnahme zustimmen.

Energia
Ein Modell des Kliper wurde im November 2004 von Energia vorgestellt
(Bild: Energia)

Suche nach Leben
Andere Programme dagegen scheinen viel Unterstützung zu erfahren – unter anderem die ExoMars Mission, die bis 2011 einen Rover zum Mars bringen soll, um auf dessen Oberfläche nach Anzeichen von Leben zu suchen. Ebenfalls populär ist eine Resolution, die einzig die Verwendung europäischer Startraketen für ESA Missionen vorsieht, anstatt russische Raketen oder Raketen aus anderen Ländern zu verwenden, auch wenn diese günstiger seien.

Die Minister zeigten außerdem Unterstützung für zwei Erdbeobachtungsprogramme. Dazu gehört der Nachfolger der im Oktober 2005 aufgrund eines Raketenproblems abgestürzten Mission CryoSat. Eine endgültige Entscheidung hierzu wird die ESA jedoch erst treffen, wenn die Kostenschätzungen im Februar 2006 eingegangen sind.

Das zweite Erdbeobachtungsprogramm ist die GMES Initiative unter Führung der Europäischen Union. GMES steht für „Global Monitoring for Environment and Security” (Globale Überwachung für Umwelt und Sicherheit). ESA wird wahrscheinlich 200 Millionen Euro in das Projekt investieren, das Daten sämtlicher Erdbeobachtungsmissionen verbinden und eine Reihe Umweltbeobachtungssatelliten starten soll.

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