Galileo-IOV-Satelliten mit europäischer SAR-Technik

Möglicherweise werden die im Bau befindlichen vier Galileo-Satelliten für ein erstes Testnetz nicht mit SAR-Nutzlasten aus China ausgestattet.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Spacenews.

ESA
Galileo-Konstellation – Illustration
(Bild: ESA)

SAR steht für Search and Rescue. Für diesen Such- und Rettungsdienst sollen in den Satelliten des europäischen Navigationssatellitennetzes Galileo Geräte integriert werden. Die Geräte sind vorgesehen, einen unverzögerten Empfang von Notrufen von beliebigen Standorten auf der gesamten Erde, eine entsprechende Positionsbestimmung und die Weiterleitung der Daten an ein Netz aus Bodensationen möglich zu machen.

In den vier Satelliten für die Galileo-Testkonstellation namens IOV (engl. in orbit verification, Überprüfung im Orbit), die derzeit von einem Konsortium unter Führung von EADS Astrium und TAS (Thales Alenia Space) gebaut werden, sollten für das SAR-System Komponenten aus China eingesetzt werden. Nach Informationen der Spacenews aus Springfield in Virginia vom 12. März 2010 überlegt die Europäische Kommission nun, die Hersteller der IOV-Satelliten anzuweisen, die chinesischen SAR-Nutzlasten aus die europäische Unabhängigkeit und Sicherheit betreffenden Erwägungen nicht zu verwenden.

Die Satelliten des IOV-Programms sollen bei zwei Starts durch Sojus-Raketen von Kourou in Französisch-Guayana aus ins All gebracht und in 23.000 Kilometern Höhe über der Erde eingesetzt werden. Zuletzt erwartete man einen ersten Start mit IOV-Satelliten Mitte 2011. Mit der Entwicklung von Hardware als Ersatz für die chinesischen SAR-Komponenten ist laut Spacenews bereits begonnen worden. Die europäischen Geräte sollen keine größere Masse als die chinesischen aufweisen und so rechtzeitig zur Verfügung stehen, dass die angepeilten Starttermine nicht verschoben werden müssen.

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