Geben Sie der neuen ESA-Mission einen Namen!

Ihre Mithilfe ist gefragt! Die Mission mit dem Arbeitsamen „Lagrange” braucht einen Namen. Ihre Aufgabe ist es, potenziell gefährliche Sonnenstürme aufzuspüren, bevor diese die Erde erreichen. Eine Information der Europäischen Raumfahrtagentur (European Space Agency, ESA).

Quelle: ESA.

Raumsonde zur Beobachtung der Sonne
(Bild: ESA/A. Baker, CC BY-SA 3.0 IGO)

Die neue Weltraumwetter-Mission wird unseren unberechenbaren und oft launischen Stern permanent im Blick behalten und einen kontinuierlichen Datenstrom an das Space Weather Service Network der ESA schicken.

Der Satellit, derzeitiger Arbeitsame: „Lagrange”, wird der erste seiner Art sein. Von seinem einzigartigen Ziel im Weltraum aus, einer Position an einem festgelegten Punkt in Bezug auf Sonne und Erde, wird er eine „Seitenansicht“ auf unseren Stern haben und so gefährliche Sonnenaktivität, zum Beispiel Sonnenflecken, entdecken, bevor diese in ein von der Erde aus erfassbares Blickfeld kommen. Außerdem wird er die Ausbreitung solarer Ereignisse auf dem Weg in Richtung Erde nachverfolgen.

Die Daten der Mission werden genutzt, um nationalen Behörden, Unternehmen und Organisationen, die sich auf moderne technologische Systeme, von denen wir alle abhängen und die durch die Sonnenausbrüche gefährdet sind, verlassen oder diese betreuen, rechtzeitig Warnungen zukommen zu lassen.

Blick auf die Sonnenaktivität 2012
(Bild: SOHO (ESA & NASA) – Brendan Gallagher)

So wird diese Mission unsere Sicherheit erhöhen und dabei helfen, unerlässliche zivile Infrastruktur wie Stromnetze oder Navigations- und Telekommunikationssatelliten zu schützen. Das einzige, was der Mission jetzt (noch) fehlt, ist ein richtiger Name!

Werden Sie kreativ und schicken Sie uns Ihre besten und treffendsten Namensvorschläge. Einsendungen sind ab sofort und noch bis zum 17. Oktober möglich. Die Person, die den Gewinnernamen vorgeschlagen hat, erwartet ein toller Preis. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

Hier finden Sie alle geltenden Regeln für den Wettbewerb und können Ihren Vorschlag einreichen.

Weltraumwetter
Die Sonne muss ziemlich häufig „niesen“, wobei sie Milliarden Tonnen heißes Plasma in den Weltraum ausstößt. Diese gewaltigen Eruptionen sind mit Magnetfeldern durchzogen und werden „koronale Massenauswürfe“ genannt.

Dabei werden auch gigantische sog. Flares ausgestoßen, Ausbrüche starker elektromagnetischer Strahlung – Röntgen-, Gammastrahlen und Radioausbrüche – begleitet von Strömen hochenergetischer Teilchen.

Effekte von Weltraumwetter
(Bild: ESA/Science Office, CC BY-SA 3.0 IGO)

Diese heftigen Ausstöße drehen sich manchmal auch in Richtung Erde. Die enormen Mengen an Strahlung, Energie und aufgeladenen Teilchen können das Magnetfeld sowie die obere Atmosphäre unseres Heimatplaneten erheblich stören und stellen auch ein Strahlungsrisiko für Astronautinnen und Astronauten dar.

Darüber hinaus verursachen Störungen unseres Magnetfelds geomagnetische Stürme, die unter anderem Auswirkungen auf Satelliten in ihren Umlaufbahnen, Navigationssysteme, Energieversorgungsnetze sowie Daten- und Kommunikationsnetzwerke auf der Erde haben können.

Frühzeitige Warnungen vor Auswirkungen auf der Erde
Solch gefährliches „Weltraumwetter“ hat sich in der Vergangenheit bereits auf unseren Heimatplaneten ausgewirkt. In Zeiten, in denen wir immer abhängiger werden von Systemen und Technologien, denen Sonneneruptionen gefährlich werden können, könnte Sonnenaktivität in der Zukunft noch weitaus größere Störungen verursachen.

Frühzeitige Warnungen vor solchen Ereignissen sind also extrem wichtig, da sie den Zivilbehörden einen zeitlichen Vorsprung zur Vorbereitung verschaffen. So können diese die Maßnahmen einleiten, die zum Schutz unerlässlicher Infrastruktur auf der Erde sowie der Astronautinnen und Astronauten im Weltraum nötig sind.

Genau das ist der Zweck unserer neuen Mission. Sie wird die Sonne „von der Seite aus“ beobachten und so Sonnenflecken, die oftmals die Quellen von Sonneneruptionen sind, im Blick behalten – und zwar schon bevor diese in ein von der Erde aus erfassbares Blickfeld kommen. Bei Sonnenereignissen wird die Mission kontinuierliche Ströme wichtiger Daten übertragen, damit frühzeitig gewarnt werden kann, wenn Sonnenaktivität den Menschen oder die Infrastruktur auf der Erde gefährden könnten.

Die 5 Lagrange-Punkte
(Bild: ESA)

Bisheriger Arbeitsname der Mission: Lagrange
Bei der ESA nennen wir die Mission bisher „Lagrange-Mission zum L5“, da das Raumfahrzeug schlussendlich am 5. Lagrange-Punkt „parken“ wird. Diese Position zeichnet sich durch ihre Gravitationsstabilität aus und befindet sich im selben Orbit wie die Erde. Außerdem ist der Punkt in etwa so weit von der Sonne entfernt wie wir: ungefähr 150 Millionen Kilometer.

Von der Position am 5. Lagrange-Punkt aus läuft der neue Satellit um 60 Grad der Erde hinterher. So wird er eine andere Seite unseres Sterns beobachten und in gewisser Hinsicht in die Zukunft blicken – da er schon vorher weiß, was gleich „um die Ecke“ kommt.

Die Mission dient der Lieferung operationeller Daten und wird – im Gegensatz zu einer rein wissenschaftlichen Mission – Warnungen in Echtzeit ermöglichen. Dazu werden die Daten vom Raumfahrzeug kontinuierlich über das ESA-Bodenstationsnetzwerk zur Erde übertragen und weiter an das ESA Space Weather Service Network und dessen Knotenpunkte in ganz Europa geleitet.

Das Kleingedruckte
Nachfolgend haben wir einen Überblick über die geltenden Regeln zusammengestellt:

  • Die Teilnahme am Namensgebungswettbewerb für die Mission ist vom 10. Mai bis 17. Oktober 2021, 12:00 (CEST) möglich
  • Teilnehmen können Staatsangehörige der ESA-Mitgliedsstaaten, aus kooperierenden und assoziierten Staaten, der EU, Argentinien und Australien sowie den ISS-Partnerländern (allerdings gibt es Ausnahmen).
  • Die Teilnahmebedingungen, die Datenschutzerklärung und weitere Dokumente im Zusammenhang mit dem Wettbewerb sind auf Englisch.
  • Berücksichtigt werden nur Vorschläge von Einzelpersonen.
  • Der Gewinnername wird der offizielle Name der neuen ESA-Weltraumwetter-Mission.
  • Pro E-Mail-Adresse darf nur ein Vorschlag eingereicht werden.
  • Reichen mehrere Teilnehmende denselben Namensvorschlag ein und wird dieser zum Gewinnernamen gekürt, gewinnt derjenige, der den Vorschlag zuerst eingereicht hat (hier entscheidet dann, wann das Online-Teilnahmeformular ausgefüllt wurde).
  • Namensvorschläge müssen den Zweck und die Ziele der Mission widerspiegeln.
  • Namensvorschläge dürfen aus maximal drei Wörtern bestehen, Sonderzeichen sind nicht erlaubt.
  • Die Gewinnerin/der Gewinner gewinnt einen Gutschein für den ESA Space Shop.
  • Die Gewinnerin/der Gewinner wird im Oktober 2021 ausgewählt und anschließend so schnell wie möglich informiert.

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