Ein weiterer Schritt zum florierenden Weltraum-Tourismus ist getan. Gestern startete Genesis 1, der Prototyp eines Wohnmoduls der Firma Bigelow Aerospace. Das Modul hat sich planmäßig entfaltet und steht nun für langjährige Tests zur Verfügung.
Ein Beitrag von Alexander Höhn. Quelle: Universe Today.
Das langfristige Ziel der Firma von Robert Bigelow ist es, ein Weltraumhotel zu entwickeln, um reichen Urlaubern ein außergewöhnliches Erlebnis zu bieten. Da herkömmliche Teile von Raumstationen sehr sperrig sind und damit nur sehr teuer in den Orbit gebracht werden können, entwickelt Bigelow Aerospace aufblasbare Module. Diese werden im komprimierten Zustand in den Weltall geschossen, entfalten sich dann dort und bieten großzügigen Platz für Weltraum-Touristen oder Astronauten.
Ein erste Schritt dazu ist der Prototyp Genesis 1, der gestern an Bord einer ehemaligen Interkontinental-Rakete vom Raketenstartplatz Yasny in Rußland gestartet wurde. Am Boden ist das Modul ca. 5 Meter lang, mit einem Durchmesser von 1,9 Metern. Im Weltraum entfaltet es sich dann ungefähr auf die doppelte Größe. Bisher arbeitete das Modul planmäßig in 550 Kilometern Höhe und die Bodenstation steht in Kontakt zu dem Raumflugkörper.
An Bord befinden sich außer Andenken und Fotos auch Insekten, die es erlauben, die Dichtheit der Hülle zu überprüfen. Verläuft alles nach Plan, wird das Modul für die nächsten fünf Jahre im Orbit bleiben, der Sonnen- und Weltraumstrahlung sowie dem Teilchenbeschuss ausgesetzt. So bietet sich den Ingenieuren die Möglichkeit, Daten über das Verhalten und die Leistung von Genesis 1 zu sammeln und somit den Nachfolger Genesis 2 dementsprechend zu verbessern. Er soll Ende 2006 bis 2007 starten und Genesis 1 in der Größe entsprechen.
Auch größere Module hat Bigelow Aerospace schon in der Planung. Nach der Genesis-Klasse soll es eine Galaxy-Klasse geben. Danach folgt dann das BA330-Modul. Dieses soll ein nutzbares Volumen von 330 Kubikmetern haben (Die Internationale Raumstation ISS hat 425 Kubikmeter).