Herschel und Planck gestartet

Die beiden Großteleskope werden die wissenschaftliche Arbeit der ESA für die nächsten Jahrzehnte beeinflussen. Die Doppelnutzlast ist nach einem Bilderbuchstart auf dem Weg zu ihrer Transferbahn.

Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: ESA, Arianespace.

Liftoff für Herschel und Planck
(Bild: ESA – S. Corvaja, 2009)

Mit der Doppelnutzlast Herschel und Planck der europäischen Raumfahrtagentur (ESA) stehen heute nachmittag zwei Nutzlasten an der Spitze einer Ariane 5 ECA-Rakete, die einen Großteil der weltraumgestützten Forschung der nächsten Jahre bestreiten werden. Die beiden Missionen haben ein Volumen von einer Milliarde und 600 Millionen Euro.

Das Infrarot-Teleskop Herschel wird mit einem effizienten Kühlsystem und dem größten bisher gestarteten Teleskopspiegel im All für uns bisher unsichtbare Prozesse sichtbar machen. Dazu gehören junge Galaxien und Sonnensysteme, die von Staubscheiben umgeben sind. Anders als sichtbares Licht kann Infrarotstrahlung interstellaren Staub durchdringen. Die etwas kleinere Nutzlast Planck wird, ebenfalls mit einem hochgenauen Kühlsystem ausgestattet, die Kosmische Hintergrundstrahlung (Cosmic Microwave Background, CMB) in bisher unerreichter Auflösung aufnehmen und fundamentale kosmologische Probleme beleuchten.

Mit dem erfolgreichen Empfang von Telemetriedaten endet die Liveberichterstattung für heute. Weitere Ereignisse um die nun beginnenden Missionen von Herschel und Planck finden Sie in Kürze auf Raumfahrer.net.

Donnerstag, 14. Mai 2009

15:59 Uhr (MESZ) Die ESA bestätigt, dass beide Observatorien Telemetriedaten zur Erde senden. Beide Nutzlasten sind gesund im All eingetroffen und haben die Strapazen des Starts überstanden.

15:57 Uhr (MESZ) Die ersten Telemetriesignale sollten jetzt von den ESA-Bodenstationen in Perth und New Norcia in Australien aufgenommen worden sein.

Ein erster Start-Replay ist mittlerweile verfügbar:

15:44 Uhr (MESZ) ESA-Generaldirektor Jean-Jaques Dordain bestätigt den erfolgreichen Start von Herschel und Planck und bedankt sich bei den beteiligten Mitarbeitern der ESA und von Arianespace.

15:40 Uhr (MESZ)Herschel und Planck wurden abgesetzt und sind nun auf sich gestellt. Sie sind auf dem Weg auf ihre unterschiedlichen Orbits um den L2-Punkt. Applaus brandet im Kontrollzentrum in Kourou auf und auch im ESOC in Darmstadt sieht man freudige Gesichter.

15:37 Uhr (MESZ) Eintritt in die ballistische Phase, Vorbereitung auf den Abwurf der Oberstufe, die ihre Arbeit getan hat. Herschel wird auf einer Höhe von 1.100 Kilometern, Planck bei 1.700 Kilometern abgesetzt.

15:30 Uhr (MESZ) Rund 18 Minuten nach dem Start beginnt die Höhe der Ariane 5-Oberstufe mit Herschel und Planck wieder zu steigen, derzeit bei 234 Kilometern und einer Geschwindigkeit von 8,8 Kilometern pro Sekunde. Noch sechs Minuten bis Brennschluss.

15:24 Uhr (MESZ) Die Rakete hat vorerst ihre maximale Höhe erreicht und fällt nun planmäßig wieder, derzeit fliegt sie auf 168 Kilometern Höhe. Das nächste große Ereignis ist der Abwurf der Oberstufe bei T plus 28 Minuten.

15:21 Uhr (MESZ) Abwurf der zweiten Stufe und die Zündung der kryogenen Oberstufe ist erfolgt.

15:19 Uhr (MESZ) Die Ariane 5 fliegt nun mit 4,5 Kilometern pro Sekunde in einer Höhe von 217 Kilometern.

15:15 Uhr (MESZ) Abwurf der Feststoffbooster ist erfolgt.

Liftoff in Kourou mit Herschel und Planck
(Bild: Arianespace Webcast)

15:12 Uhr (MESZ)LIFTOFF! An Bord von Flug 188 der Ariane 5 ECA heben das Infrarot-Teleskop Herschel und das Mikrowellen-Observatorium Planck erfolgreich ab!

15:10 Uhr (MESZ) Bei T minus 2 Minuten sind weiter alle Systeme auf grün und bereit für den Start. Alle Tanks zeigen den optimalen Druck für den Start.

15:05 Uhr (MESZ) Die Systeme laufen nun auf interner Stromversorgung.

15:02 Uhr (MESZ) Das Wetter in Kourou, Französisch-Guayana sieht sehr gut aus, neben einer kleinen Wolke sieht man viel blauen Himmel. Es dürfte also einen Bilderbuchstart geben.

Liftoff in Kourou mit Herschel und Planck
(Bild: Arianespace Webcast)

15:00 Uhr (MESZ) Beide Raumfahrzeuge sind in finaler Start-Konfiguration. Die Telemetriesysteme sind bereit und laufen auf externer Stromversorgung. Das ESA-Bodensegment meldet Bereitschaft. Weiterhin alles auf grün bei T-12 Minuten.

14:54 Uhr (MESZ) Der Arianespace-Webcast aus Kourou hat begonnen, wo derzeit die letzten Worte vor dem Start gesprochen werden. David Southwood hatte zuvor aus dem ESA-Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt auf die hohen wissenschaftlichen und technologischen Maßstäbe verwiesen, die mit Herschel und Planck gesetzt werden. Bei T minus 18 Minuten ist weiter alles auf grün.

14:02 Uhr (MESZ) T minus 1 Stunde 10 Minuten: Die Verbindungen zwischen Trägerrakete und den Systemen zur Telemetrie-, Bahnverfolgungs- und Kommandosystemen werden überprüft. Alles steht weiterhin auf grün.

Nutzlastverkleidung der Ariane 5 ECA
(Bild: ESA – S. Corvaja, 2009)

12:15 Uhr (MESZ) Die Befüllung der Tanks des primären Vulcain 2-Triebswerks mit Wasser- und Sauerstoff hat begonnen. Alle Systeme stehen auf grün, dem Start um 15:12 Uhr steht vorerst nichts im Wege.
Larry O’Rourke, Herschel Systemingenieur, sagte: „Heute endet die lange Zeit der Integration und Systemtests und es beginnt die operationelle Phase.“

Der Countdown beginnt bei T minus 30 Minuten, also um 14:42 Uhr (MESZ). Die Ereignisse werden in Kourou, aber auch im ESA-Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt verfolgt, wo sich bereits etliche an der Mission Beteiligte zu Wort gemeldet haben.

10:30 Uhr (MESZ) Die Betankung der kryogenen Oberstufe der Ariane 5 ECA mit Flüssigwasserstoff und -sauerstoff hat begonnen.

Roll-out der Ariane 5 mit Herschel und Planck zum Startgebiet
(Bild: Arianespace)

Mittwoch, 13. Mai 2009

Die Startrakete von Herschel und Planck ist aus dem Final Assembly Builing herausgerollt worden. Die Rakete, bereits bestückt mit ihrer wertvollen Doppelnutzlast, wurde daraufhin in der Startzone ELA-3 platziert. Alles ist bereit für den Start!

Montag, 11. Mai 2009

Mit dem Aufsetzen der Nutzlastverkleidung sind Herschel und Planck gut verpackt für ihren gemeinsamen Start.

Aufsetzen der Nutzlastverkleidung
(Bild: ESA)

4. Mai 2009

Beide Raumfahrzeuge wurden erfolgreich an den Adapter Système de Lancement Double Ariane 5 (SYLDA 5) angeschlossen, der sie während des Starts verbindet und für eine erfolgreiche Aussetzung erst von Herschel, dann von Planck nahe dem Lagrange-2-Punkt (L2) sorgt.

April 2009

Die Befüllung der Kühlsysteme beider Raumfahrzeuge wurde abgeschlossen. Da Herschel und Planck extrem kleine Temperaturunterschiede messen sollen, gehört eine hocheffiziente Kühlung der Instrumente zu den Grundvoraussetzungen ihres Erfolgs.

23. April 2009

Die Startorganisation Arianespace gab eine Verschiebung des eigentlich für den 6. Mai geplanten Start bekannt. Die Ariane 5 ECA müsse noch ausgiebig getestet werden.

11. April 2009

Herschel wurde erfolgreich mit Treibstoff betankt. Das Raumfahrzeug wird mit 256 kg Hydrazin in die Lage versetzt, seinen Orbit um den L2-Punkt für mindestens vier Jahre zu halten.

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