Hubble sieht Kometen Tempel 1

In einem Test für das Rendezvous zwischen der NASA Sonde Deep Impact und dem Kometen 9P/Tempel 1 hat das Weltraumteleskop Hubble aufregende Bilder eines neuen Stroms aus Staubteilchen aufgenommen, die aus dem eisigen Kometen ausgasen.

Ein Beitrag von Ingo Froeschmann. Quelle: UniverseToday.

Die Bilder sind eine eindrucksvolle Bestätigung, dass der eisige Kern des Kometen, der die Größe Manhattans besitzt, aktiv und unberechenbar ist. Astronomen hoffen, dass diese Stauberuption ein Vorgeschmack auf das Feuerwerk ist, das am 4. Juli erwartet wird, wenn Deep Impact mit dem Kometen kollidiert und möglicherweise eine ähnliche Staubwolke verursacht.
Die Beobachtungen belegen außerdem, dass Hubbles scharfes Auge feine Details der temperamentvollen Aktivitäten des Kometen erkennen kann. Die Entfernung zwischen Hubble und Tempel 1 betrug zum Zeitpunkt der Aufnahmen etwa 120 Millionen Kilometer. Beobachtungen durch Hubble werden die Nahaufnahmen ergänzen, die von den Kameras an Bord von Deep Impact gemacht werden.

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Das Hubble-Bild des Kometen Tempel 1 (Bild: Hubble/NASA)

Die beiden Bilder (siehe Vergrößerung) wurden am 14 Juni im Abstand von sieben Stunden aufgenommen und zeigen den Kometen und seine neuen Gasstrom. Das Bild auf der linken Seite zeigt den Kometen vor dem Ausbruch. Der helle Punkt ist Licht, das vom Kern des Kometen reflektiert wird. Es erscheint punktförmig wie ein Stern, da es selbst für Hubble nicht möglich ist, das kleine Objekt auf eine so große Entfernung aufzulösen. Der Kern mit der Form einer Kartoffel ist 14 Kilometer lang und4 Kilometer breit.

Das rechte Bild zeigt die Staubwolke als helles, fächerförmiges Gebiet. Die Wolke erstreckt sich über eine Länge von 2200 Kilometern und zeigt direkt in Richtung Sonne. Kometen zeigen häufig dieses Verhalten, jedoch konnten Astronomen das Phänomen bisher nicht abschließend erklären. Tempel 1 hat sich der Sonne genähert und möglicherweise hat die steigende Temperatur einen Spalt in der dunklen, verkrusteten Oberfläche des Kometen geöffnet. Unter der Oberfläche eingeschlossenes Gas und Staub können dann durch den Spalt austreten und die Staubwolke bilden. Möglicherweise ist aber auch ein Teil der Kruste selbst durch den Druck von erwärmtem Gas im inneren des Kometen vom Kern abgesprengt worden. Die poröse Kruste könnte dann zu kleinen Staubpartikeln zerfallen sein und die fächerartige Koma auf der Sonnenseite des Kometen produziert haben. Was auch immer die Ursache ist, das Ergebnis dürfte nicht lange Bestand haben.

Astronomen hoffen, dass die Kollision am 4. Juli weiteres ursprüngliches, vor Milliarden von Jahren entstandenes Material, freisetzt. Kometen sind wahrscheinlich „dreckige Schneebälle“, poröse Ansammlungen von Eis und Gestein die sich meist in den kalten äußeren Regionen des Sonnensystems aufhalten. Ab und zu bewegen sie sich auf ihrem Weg um die Sonne durch das innere Sonnensystem.

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