In Chile entsteht großes Radioteleskop

Kürzlich beschlossen Vertreter aus Europa und den USA den Bau der gewaltigen Radioteleskop-Anlage ALMA in Chile.

Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: ESO.

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Ansicht der zukünftigen Anlage ALMA (oben), Prototyp einer ALMA-Antenne in New Mexico, USA (unten)
(Bilder: ESO)

Am 25. Februar 2003 unterzeichneten Vertreter der Europäischen Südsternwarte ESO und der US National Science Foundation (NSF) einen historischen Vertrag. Dieser beinhaltet den Bau und Betrieb des weltgrößten und leistungsfähigsten Radioteleskops im Millimeter- und Submillimeter-Bereich.

Die Anlage mit dem Namen Atacama Large Millimeter Array (ALMA) wird 64 Parabolantennen im Durchmesser von je zwöf Metern umfassen. Sie wird in großer Höhe in Chajnantor in der Region Atacama in Norden Chiles gebaut. Die Kosten betragen etwa 650 Millionen Euro und werden zu gleichen Teilen von den Partnern getragen.

Dr. Catherine Cesarsky, Generaldirektorin der ESO, sagte: “Dieser Vertrag begründet ein großes Projekt der modernen Astronomie und Astrophysik. […] Mit ALMA können wir lernen, wie die ersten Galaxien im Universum wirklich aussahen – um nur eines der vielen erwarteten Möglichkeiten dieser großartigen Anlage zu nennen.”
ALMA wird eines der leistungsstärksten Teleskope darstellen und bisher nicht erreichte Auflösungen und Lichtempfindlichkeiten in dem Wellenbereich der zu untersuchenden Radiostrahlung erreichen.
Die ALMA-Anlage wird aus 64 Einzelteleskopen bestehen, die zusammengeschaltet werden, um Millimeter- und Submillimeterbereich der elektromagnetischen Radiostrahlung aus dem All zu beobachten. Diese Strahlung durchkreuzt die kritische Grenze zwischen Infrarot und Mikrowellen. Damit enthält sie den Schlüssel zur Erforschung von Prozessen wie der Planeten- und Sternbildung, der Bildung sehr früher Galaxien und Galaxienhaufen und der Bildung von organischen und anderen Molekülen im All.

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