Da sich die Internationale Raumstation ihrer Fertigstellung nähert, bekunden nun auch vollkommen neue potentielle Partner ihr Interesse an einer Mitarbeit.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Flightglobal.
Auf der diesjährigen Plenartagung des Internationalen Raumfahrtkongresses, die am 12. Oktober in der südkoreanischen Stadt Daejeon stattfand, zeigten sich sowohl der Leiter der südkoreanischen als auch der indischen Raumfahrtbehörde an einer Teilnahme am ISS-Programm interessiert. Der Vorsitzende der indischen Raumfahrtorganisation ISRO betonte dabei zusätzlich, dass Indien um 2015 mit russischer Hilfe den Einstieg in die bemannte Raumfahrt mit einem eigenen Raumschiff plane.
In den vergangenen Monaten hatte sich zudem gezeigt, dass auch China ein möglicher ISS-Partner werden könnte (wir berichteten darüber). China verfügt nach den ersten drei Flügen bemannter Shenzhou-Raumschiffe seit 2003 und dem ersten Außenbordeinsatz im letzten Jahr bereits über eigene Erfahrungen und Mittel auf diesem Gebiet.
Im Augenblick warten alle Partner der ISS, zu denen bisher die ESA, Japan, Kanada, Russland und die USA gehören, auf eine Entscheidung der US-Regierung, ob die Internationale Raumstation über 2015 hinaus betrieben wird. Alle Partner außer den USA haben sich bereits dafür ausgesprochen. Einerseits bietet die ISS erst jetzt wirklich umfassende Möglichkeiten für wissenschaftliche Forschungen und technologische Erprobungen, andereseits zögert sich die Fertigstellung, die ursprünglich für 2003 geplant war, aus verschiedenen Gründen bis mindestens 2012 hinaus. Russland will seine Module 7 bis 9 (UM, NEM 1 und NEM 2) sogar erst in den Jahren 2013 bis 2015 starten. Dies wird aber nur dann geschehen, wenn die USA einer Verlängerung der Betriebsdauer der Station bis mindestens 2020 zustimmen.
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