Einen neuen Beweis dafür, wie sehr Weltraum-Techologie unseren Heimatplaneten beschützen kann, lieferte das NASA Jet Propulsion Laboratory (JPL) mit der ersten hochaufgelösten topografischen Karte Zentralamerikas. Dies ist eine Region, in der unaufhörlich dicke Wolkendecken hochqualitative Satellitenbilder verhindern.
Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: NASA JPL.
Die Karte wurde während der Radar-Topografie-Mission des Space Shuttles im Jahr 2000 gemacht. Sie wurde aus vielen Mosaik-Bildern zusammengestellt und ist hier abrufbar.
Die Aufnahme zeigt gesamt Zentralamerika: Amerikanisch-Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama sowie Teile von Südmexiko, Kuba und Jamaika. Zentralamerika ist die Heimat von 37 Millionen Menschen, macht aber nur etwa ein halbes Prozent der Landmasse der Erde aus. Sieben Prozent aller Tierarten leben in dieser Region.
„Zentralamerika ist ein einzigartiges geografisches Gebiet, das von Bergen, starker Vegetation dominiert und von zwei Weltmeeren beeinflusst wird,“ sagt Dr. Michael Kobrick, Wissenschaftler für die Shuttle Topography Mission am JPL. „Es ist die Äquatorlage sowie die Einflüsse von Pazifik und karibischem Meer, die eine große Wolkendecke unterstützen, die wiederum traditionelle Satellitenbilder schwierig macht. Das Radar der Shuttle Topographic Mission war in der Lage, diese Wolkendecke zu durchleuchten, um die Region genauer zu kartografieren als jemals zuvor. Die Einwohner Zentralamerikas profitieren stark von der neuen Karte, um die Naturgewalten wie Fluten besser bekämpfen zu können. Außerdem können jetzt kritische Infrastruktur-Projekte wie Straßen, Reservoirs, Wasserleitungen und Kommunikationseinrichtungen besser geplant werden.“
Die Shuttle Radar Topographic Mission flog vom 11. bis zum 22. Februar 2000 und fertigte eine dreidimensionale Karte von 80 Prozent der Erdoberfläche an, die von 95 Prozent der Weltbevölkerung bewohnt wird. Die Mission war ein Gemeinschaftsprojekt der NASA, der Kartografie-Agentur des US Verteidigungsministeriums sowie der deutschen und italienischen Weltraum-Organisation.