Die Proben, die die Raumsonde Startdust von einem Kometen zurückbrachte, wurden bereits analysiert. Als Ergebnis geht hervor, dass die Entstehungsgeschichte von Kometen komplizierter sein muss, als wir uns das bisher vorstellten.
Ein Beitrag von Maria Steinrück. Quelle: NASA.
Am 7. Februar 1999 startete die NASA-Raumsonde Stardust mit dem Ziel Wild 2. Dabei handelt es sich um einen Kometen, dessen Zusammensetzung die Sonde untersuchen und schließlich Proben zur Erde zurückbringen sollte. Fünf Jahre später erreichte sie den Kometen. Die Proben wurden mithilfe einer Aerogel genannten Substanz eingefangen. Nachdem Stardust dort seine Aufgaben erfüllt hatte, kehrte sie zur Erde zurück und setzte eine Landekapsel ab, die am 15. Januar 2006 im US-Bundesstaat Utah landete.
Inzwischen wurden die zurückgebrachten Proben analysiert. Man kam zu dem Ergebnis, dass Kometen aus mehr chemischen Zusammensetzungen bestehen, als man bisher annahm. Darunter finden sich organische Verbindungen und Stoffe, die sich bei höheren Temperaturen als die auf dem Kometen gebildet haben müssen.
Interessant ist, dass einige Mineralien gefunden wurden, die höchstwahrscheinlich im Inneren unseres Sonnensystems oder nahe eines anderen Sternes gebildet wurden. Das wirft einige Fragen auf, denn der derzeitigen Theorie nach werden Kometen am äußeren Rand unseres des Sonnensystems gebildet.
Eine Erklärung dafür lässt sich in einem bestimmten Modell finden: Als die Sonne noch ein Protostern war, könnte sie an den Polen starke Gasstrahlen ausgestoßen haben. Dieses Phänomen, das bei Protosternen auftritt, heißt „bipolarer Ausfluss“ oder „protostellarer Jet“. Die austretenden Gase bewegten nun Mineralien, die sich nahe der Sonne gebildet hatten, weiter nach außen.
Unter den Proben befanden sich auch organische Verbindungen, die sich jedoch von bisher auf Meteoriten gefundenen Stoffen deutlich unterscheiden.
Ein weiterer Bereich der Analyse war der Vergleich von Kometenstaub und interstellarem Staub. Dabei zeigten sich größere Unterschiede in der Dichte als von manchen Forschern vermutet.
Am Beispiel Wild 2 wird klar, dass die Entstehung von Kometen weit komplexer ist, als bisher angenommen wurde.