Wieder ein neuer Erfolg für das Weltraumteleskop Kepler: Wie die US-amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde (NASA) in einer Pressekonferenz am 10. Mai 2016 bekannt gab, konnten 1.284 neue Exoplaneten bestätigt werden.
Autor: Star-Light, Quelle:NASA.
Die Zahl der durch Kepler entdeckten und verifizierten Exoplaneten hat sich damit mit einem Schlag mehr als verdoppelt, sagte die Chefwissenschaftlerin Ellen Stofan am NASA Hauptquartier in Washington.
Diese Aussage basiert auf einer neuen statistischen Analysemethode, die auf viele Datensätze gleichzeitig angewendet werden kann, erklärte Timothy Morton von der Princeton University (New Jersey), Hauptautor eines Fachartikels in der Zeitschrift „The Astrophysical Journal“.
Als Datenbasis diente ein Katalog mit 4.302 Planetenkandidaten, die das Kepler Weltraumteleskop bis Juli 2015 entdeckt hat. Für 1.284 Kandidaten ist die Wahrscheinlichkeit größer als 99% ein Planet zu sein, dies ist die minimale Voraussetzung um den Status „Planet“ zu bekommen.
1.327 weitere Kandidaten sind demnach höchstwahrscheinlich Planeten. Hier sind weitere Studien notwendig, um ihre Existenz endgültig zu bestätigen. Bei den verbliebenen 707 Kandidaten handelt es sich wahrscheinlich um andere astrophysikalische Phänomene. In 984 Fällen wurden die Kandidaten bereits durch andere Techniken bestätigt.
„Vor dem Start des „Kepler-Weltraumteleskopes“ wussten wir nicht, ob extrasolare Planeten in unserer Galaxie selten oder häufig sind. Dank Kepler und der wissenschaftlichen Gemeinschaft wissen wir nun, dass es mehr Planeten als Sterne geben könnte“, sagte Paul Hertz, Leiter des Bereiches Astrophysik der NASA.
Allein 550 der neu entdeckten Planeten könnten Gesteinsplaneten sein, so wie die Erde oder der Mars. Neun der Planeten befinden sich in der sogenannten habitablen Zone. Als habitale Zone bezeichnet man einen Bereich um eine Sonne, in der auf einer Planetenoberfläche flüssiges Wasser existieren kann, was man als eine wichtige Voraussetzung für Leben betrachtet.
Insgesamt wurden mit Hilfe von Kepler bis dato 21 Planeten in der habitablen Zone eines Sterns bestätigt. Ob es dort aber tatsächlich Leben gibt, kann Kepler nicht feststellen.
Vier Jahre lang beobachtete das Weltraumteleskop einen einzelnen Ausschnitt des Himmels, um den kleinen erkennbaren Abfall der Helligkeit eines Sterns zu messen, wenn ein Planet vor ihm vorüberzieht. Man bezeichnet diese Technik als „Transitmethode“.
Die gleiche Methode wird ab dem Jahre 2018 wieder benutzt werden, wenn der neue Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS) der NASA zum Einsatz kommt. Dieser soll gleich 200.000 helle, nahe gelegene Sterne beobachten, um Planeten von der Größe der Erde oder einer Super-Erde zu finden.
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