Zitterpartie um britischen Mars-Lander

Der für Mitte 2003 geplante Start des in Großbritannien entwickelten und zur Zeit in der Konstruktion befindlichen Mars-Landers Beagle 2 ist einem Bericht von BBC Online zufolge gefährdet.

Autor: Michael Stein, bearbeitet von Star-Light, Quelle: BBC online.

Der »Beagle 2«-Lander auf der Marsoberfläche
(Grafik: ESA)

Wie das britische Online-Magazin in einem Artikel vom 23. September berichtet hinkt die Fertigstellung von Beagle 2 dem Zeitplan deutlich hinterher. Der Start des Landers ist gemeinsam mit der ESA-Sonde Mars Express für Ende Mai nächsten Jahres geplant. Eine Verschiebung des Starttermins um mehr als einige Tage ist nicht möglich, da der Start der ersten europäischen Marssonde an eine ganz bestimmte Konstellation von Erde und Mars gekoppelt ist.
 
Der britische Lander, der unter Leitung eines Teams von der Open University in Milton Keynes (UK) entwickelt wurde, soll quasi „huckepack“ von der europäischen Marssonde zum Roten Planeten transportiert werden und sich fünf Tage vor Eintritt von Mars Express in eine Marsumlaufbahn vom Mutterschiff lösen, um dann – gebremst von einem Fallschirm – bis auf die Planetenoberfläche hinabzusinken. Dort sollen automatisch aufblasbare „Airbags“ schließlich dafür sorgen, dass die Raumsonde das Auftreffen auf dem Marsboden übersteht. Allerdings stehen aufgrund der extremen Gewichtsbeschränkungen (das Gesamtgewicht von Beagle 2 beträgt nur rund 60 kg) keine Bremsraketen zur Verfügung, wie sie beispielsweise bei den ebenfalls im nächsten Jahr startenden amerikanischen Mars-Rovern zum Einsatz kommen, wodurch das Risiko einer Beschädigung der Sonde bei der Landung relativ hoch ist.
 
Während der Direktor des ESA-Wissenschaftsprogramms, Prof. Southwood, bei einer ESA-Veranstaltung am 18. September noch einmal ausdrücklich betonte, dass der Start von Mars Express nicht wegen eventueller Probleme bei der Fertigstellung bzw. dem Test von Beagle 2 verschoben werden könne, zeigte sich Prof. Pillinger – Leiter des Beagle 2-Teams an der Open University – zuversichtlich, dass sich der britische Mars-Lander allen Schwierigkeiten zum Trotz im Mai nächsten Jahres zusammen mit Mars Express auf die Reise zum Roten Planeten machen wird.

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