Der erste Satellit der neuen Generation von EUMETSAT-Wettersatelliten, MSG-1, hat seine geostationäre Umlaufbahn von 36.000 Kilometer über der Erde erreicht und steht jetzt bei 10.5° westlicher Länge. MSG („Meteosat Second Generation“) wurde in enger Kooperation der Europäischer Weltraumorganisation ESA und EUMETSAT, der Europäischen Organisation zur Nutzung von Wettersatelliten, entwickelt.
Ein Beitrag von meiklampmann, bearbeitet von Star-Light, Quelle: ESA.
Mit der Expertise der ESA in der Entwicklung von Raumfahrttechnologie und der meteorologischen Erfahrung sowie einer langzeitlichen operationellen Perspektive EUMETSATs wird das MSG-System für eine Dauer von mindestens 12 Jahren Daten liefern.
Nach der Trennung von der Trägerrakete Ariane-5 am 29. August hatte das Kontrollzentrum der Europäischen Raumfahrtagentur ESOC in Darmstadt die Startphase und den Betriebsbeginn (LEOP-Launch and Early Orbit Phase) durchgeführt.
Nach sorgfältiger Vorbereitung haben in der LEOP-Phase eine Reihe von präzis kontrollierten Zündungen der an Bord des Satelliten zur Steuerung verfügbaren LAMs (Liquid Apogee boost Motors) stattgefunden. So wurde die Fluggeschwindigkeit des Satelliten schrittweise auf 3 Kilometer pro Sekunde erhöht und die Flugbahn auf 36.000 km über der Erde eingestellt. Nach diesen Steuerungsmanövern wurde der Satellit ausgerichtet und seine Eigendrehung auf 100 Umdrehungen pro Minute stabilisiert. José Achache, ESA Direktor für Erdbeobachtungsprogramme, erklärte: „Von der Entwicklung des Satelliten bis zu dessen Positionierung und Inbetriebnahme im Orbit, haben ESA und EUMETSAT eng zusammen gearbeitet, um den Bürgern Europas und darüber hinaus, ein Werkzeug für eine zuverlässige Wettervorhersage anzubieten.“
Mit Erreichen seiner jetzigen Position wurde die Kontrolle des Satelliten an EUMETSAT übergeben. Im Dezember 1995 übernahm EUMETSAT die vollständige Kontrolle der Wettersatelliten, das bis dahin von der ESA übernommen wurde. Das Kontrollzentrum von EUMETSAT liegt in Darmstadt. MSG-1 wird nun in dieser neuen Position bleiben, und die Instrumente an Bord werden aktiviert. Während der folgenden Abnahmeprozeduren werden alle Aspekte des Systems sowohl an Bord des Satelliten als auch am Boden gründlich getestet. Das erste Bild von MSG-1 wird voraussichtlich Ende Oktober empfangen. Bis zum Jahresende sollen die Nutzer die MSG-Bilder operationell für weitergehende Auswertung empfangen können.