Die Instrumente an Bord des amerikanischen Mars-Orbiters 2001 Mars Odyssey haben neue Schichten von gefrorenem Wassereis in den Polregionen des Roten Planeten entdeckt.
Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: NASA.
Der Neutronen- und der Gammastrahlensensor des GRS-Instrumentenpaketes an Bord von Odyssey haben in Verbindung mit dem Laser-Höhenmesser der bereits seit 1997 um den Mars kreisenden NASA-Sonde Mars Global Surveyor ein neues Licht auf die jahreszeitlichen Veränderungen der polaren Permafrostgebiete geworfen. In einem heute im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlichten Artikel beschreibt ein Autorenteam unter Leitung von Dr. Igor Mitrofanow vom Russischen Institut für Weltraumforschung (IKI) in Moskau, wie beim Abschmelzen der polaren Trockeneis-Schichten eine mit Wassereis gefüllte Gesteinsschicht zum Vorschein kommt.
„Wenn die Kohlendioxid-Schichten verschwinden sehen wir mehr Wassereis in den nördlichen Breiten als Odyssey letztes Jahr in südlichen Breiten gefunden hat“, sagt Dr. Mitrofanow. „An einigen Stellen beträgt der Gehalt an Wassereis mehr als 90 Prozent des Volumens.“ Die Entdeckung von mit Wassereis durchsetzten Bodenschichten unter den aus gefrorenem Kohlendioxid bestehenden Trockeneisschichten ist von großer Bedeutung für die Planung zukünftiger Forschungsmissionen zum Mars, die wie auch die diesjährigen Mars-Lander der ESA und NASA nach Spuren von marsianischen Lebensformen suchen werden.
Eine ausführliche Beschreibung der Beobachtungs- und Auswertungstechniken, mit denen die heute veröffentlichten Erkenntnisse gewonnen werden konnten, sind in der Pressemitteilung der NASA nachzulesen.